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Dienst zum Jahreswechsel Dienst zum Jahreswechsel: Einsätze trübten die Silvesternacht

01.01.2002, 18:50

Sangerhausen/MZ/sro. - Pünktlich um 19 Uhr begann am Silvesterabend für Peter Drabon der Dienst in der Leitstelle Sangerhausen. Obwohl Silvester, "man kann keinesfalls voraussagen, ob es eine ruhige oder eine besonders anstrengende Nachtschicht wird," sagt Drabon.

Seit zehn Jahren arbeitet er als Leitstellendisponent. Zusammen mit fünf weiteren Kollegen versieht er seinen wichtigen Dienst im Nervenzentrum des Landkreises. Alle Notrufe gehen hier ein und werden weitergeleitet bzw. Alarm ausgelöst. Vielfach geht es bei Erkrankungen um Leben und Tod. Da ist schnelles Handeln nötig: Der Unfalldienst muss alarmiert und das Krankenhaus auf die Aufnahme vorbereitet werden.

Wie seine Kollegen ist er Gruppenführer der Feuerwehr in seinem Heimatort Wettelrode und hat eine Ausbildung als Rettungssanitäter. Hinzu kam noch die Qualifizierung als Leitstellendisponent. Rasche und richtige Entscheidungen sind hier in kürzester Zeit gefragt. Der unübersehbaren Anspannung und Konzentration folgen wieder Ruhepausen, die aber auch ihre Kraft fordern. Ständig muss Peter Drabon voll verfügbar sein.

Nach den vielen Jahren kennt man sich auch persönlich auf beiden Seiten der Leitung. Die diensthabenden Sanitäter wissen, wer sie an diesem Abend zu den Einsätzen schickt, und auch die Ärzte in der Notaufnahme kennen Drabon.

Bis gegen 22.00 Uhr bleibt alles relativ ruhig. Die Straßen sind frei und befahrbar, die Glätte der letzten Tage hat auch die Kraftfahrer etwas vorsichtiger werden lassen. So bleibt sein Dienst von schweren Unfällen verschont. Aber eine Silvesternacht birgt besondere Gefahren: Zum Alkoholkonsum kommen die Feuerwerksartikel dazu. Bei unsachgemäßem Umgang werden sie schnell zur Gefahrenquelle und Brandursache.

Für den Notarzt und die Rettungswagen in Schwenda, Roßla, Kelbra und Sangerhausen wurde es eine sehr bewegte Nacht. Sie mussten überdurchschnittlich oft ausrücken, um akut erkrankte Personen in die Notaufnahme des Sangerhäuser Krankenhauses zu bringen, so dass sie chirurgische und internistische Hilfe erhalten konnten.

Auch die Feuerwehr war in dieser Nacht zweimal gefragt. Aus Sangerhausen meldet gegen 22 Uhr eine Frau einen Papiercontainerbrand in der Ringstraße. Drabon löste stillen Alarm aus, und schon nach rund zehn Minuten waren die Feuerwehrleute an Ort und Stelle.

Etwas länger dauerte ein Einsatz in Blankenheim. Gegen 0.30 Uhr bemerkte ein Blankenheimer Feuerwehrmann Rauch aus einem Haus an der B 80. Sofort löste er Alarm aus, und 17 Feuerwehrleute nahmen den Kampf gegen den entstehenden Brand auf. Über die Leitstelle wurde auch die Sangerhäuser Feuerwehr - ein zweites Mal in dieser Nacht - zum Einsatz geholt. Sie musste in Blankenheim mit ihrer Technik helfen. Unter Atemschutz konnten die Löschkräfte bis zum Brandherd vordringen und nach einer Viertelstunde war alles gelöscht.

"Durch das rechtzeitige Entdecken ist hier größerer Schaden verhindert worden", so der Blankenheimer Wehrleiter Steffen Leder. Gegen zwei Uhr war der Einsatz für die Feuerwehrleute in Blankenheim beendet.

Am Neujahrsmorgen um 7.00 Uhr war es auch für Peter Drabon geschafft. Eine letztendlich ereignisreiche Nacht in das Jahr 2002 war zu Ende.