Der Countdown für die Maut läuft auf Hochtouren
Sangerhausen/MZ. - Für Buschner Trans fahren neun Lkw, die bereits alle mit OBU-Gerät (On-Board-Units) ausgerüstet sind. Über diese Geräte wird das Wegegeld, das ab 1. Januar fällig wird, automatisch abgebucht. Zwischen 280 und 320 Euro hat Buschner für den Einbau der OBU-Geräte hinblättern müssen. Die Kosten, da ist sich Horst Buschner sicher, müssen an die Kunden weiter gegeben werden.
"Eigentlich sind wir die Steuereintreiber des Staates", sagt der Transportunternehmer, der 14 Leute beschäftigt. Für die Spedition Gimpel in Sangerhausen sind 15 Lkw unterwegs und auch in diesem Unternehmen sei für die Maut alles vorbereitet. Vorbereitet ist man auch bei der Helbing Transport GmbH in Oberröblingen. Eine gute Meinung von Toll Collect hat Geschäftsführer Heiner Helbing nicht. Bei ihm kam es beim Countdown für die Maut zu Problemen. Die bis zum 8. Dezember geforderten Daten über die Fahrzeuge waren offenbar in den Datenströmen des Skandalunternehmens verschwunden und der Einbau der Geräte in seine Fahrzeuge verzögerte sich. Helbing lässt seine Geräte übrigens im Landkreis Nordhausen einbauen "weil es dort preiswerter ist", stellt Helbing fest, der nicht verstehen kann, wie die unterschiedlichen Preise zustande kommen. Nordhäuser Werkstätten verlangen nur 180 Euro für den Einbau der OBU-Geräte. Inzwischen hat der ADAC im Zusammenhang mit dem Start der Lkw-Maut Anfang Januar vor "erheblichen Verkehrsbehinderungen auf den Autobahnen" gewarnt.
Verkehrsexperten gehen zudem davon aus, dass einige Transportunternehmen auf Landstraßen ausweichen, um Kosten zu sparen. Vorbereitet auf eventuelle Staus an den Terminals der Tankstellen - davon gibt es im Landkreis immerhin vier - sind die Verkehrsbehörden und die Polizei. Laut Uwe Büchner, dem Chef der Verkehrsbehörde der Sangerhäuser Kreisverwaltung, gibt es ein Krisenmanagement, das Startprobleme bei der Lkw-Maut "auffangen" soll.
