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Andreas-Kirche Andreas-Kirche: Neuer Pfarrer aus Amerika

Von Kornelia Privenau 10.12.2003, 17:26

Eisleben/MZ. - Die evangelische Kirchengemeinde Andreas-Nikolai-Petri in Eisleben bekommt zwei neue Pfarrer. Und ihre Amtseinführung ist was Besonderes. Der 35-jährige Amerikaner Scott Moore ist der erste ausländische Pfarrer in Eisleben, und seine Angetraute, Claudia Bergmann (34), ist die erste Frau, die als Pfarrerin an der Andreaskirche wirkt. In jenem Gotteshaus, wo einst Martin Luther predigte. Beide treten die Nachfolge von Pfarrer Ingo Rockmann an, der eine Pfarrstelle im früheren Ostpreußen übernommen hat.

Scott Moore, der musikalische Mann mit Brille und Pferdeschwanz, ist in Washington D. C. geboren. Er studierte Theologie und lernte die Austauschstudentin Claudia aus Rudolstadt in Thüringen. Inzwischen ist das Paar schon acht Jahre verheiratet. Die letzte Pfarrstelle hatte Moore in Chicago. Durch die Bekanntschaft mit dem Eisleber Pfarrer-Ehepaar Meinhold wurden beide ermutigt, sich auf die Stelle in der Andreas-Gemeinde zu bewerben. Und es hat geklappt.

Erst vor wenigen Tagen sind Moore und seine Frau nach Eisleben gekommen. "Sechs Jahre Deutschland haben wir uns vorgenommen", sagt Frau Bergmann. Beide freuen sich auf die neue Arbeit, die auch die Betreuung der Gemeindemitglieder von Volkstedt einschließt, wie Claudia Bergmann sagt. Beiden Pfarrern ist es wichtig, "die Gemeinschaft zu stärken und mit der Jugend zu arbeiten". Das geschieht in Arbeitsteilung. Claudia Bergmann erklärt das: "Mein Mann pflanzt, ich pflege."

Bis zum feierlichen Amtsantritt am kommenden Sonntag sind noch viele Formalitäten zu erledigen, wobei Freunde ihnen zur Seite stehen. Eine Wohnung ist im Andreas-Gemeinde-Haus bereits gefunden, nur der Telefonanschluss fehlt noch. Scott Moore nimmt das gelassen. Ihm ist etwas viel wichtiger: "Dass die Leute offenherzig sind und Geduld mit mir haben."

Der Amerikaner freut sich aufs Musizieren mit der jungen Gemeinde. Seine Frau sagt, er singt gern und laut. Kleiner Wermutstropfen: Moores Gitarre ist am Steg gebrochen, und das Klavier kommt erst noch übern großen Teich. Aber das wird schon. Claudia Bergmanns künstlerische Ambitionen liegen mehr im Malen und Zeichnen, was sich in der seelsorgerischen Arbeit gut umsetzen lässt.