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Weddersleben Weddersleben: Mitglieder des THW ziehen Bilanz

Von Andreas Bürkner 23.02.2014, 18:15
Quedlinburger Helfer des THW leiteten den Einsatz der Freiwilligen zur Rettung des Magdeburger Umspannwerkes.
Quedlinburger Helfer des THW leiteten den Einsatz der Freiwilligen zur Rettung des Magdeburger Umspannwerkes. Chris Wohlfeld Lizenz

Quedlinburg/MZ - Regelrecht mit Füßen getreten haben die Gäste der Jahresbilanz des THW eher symbolisch die Arbeit der Mitglieder im Objekt an der Maaßmühle bei Weddersleben. „Sie haben die frisch gepflasterten Wege benutzt“, erklärte Marcus Olewicz vom Helferverein und zeichnete die Eifrigsten, welche dafür sogar einen Teil des Urlaubs opferten, mit dem „goldenen Pflasterstein“ aus.

Aktivstes Mitglied

Einer tat sich nicht beim Pflastern besonders hervor. „Er scheint mit dem THW verheiratet zu sein“, munkeln die Kollegen hinter vorgehaltener Hand, wählten Sebastian Wallborn aber mit großer Mehrheit zum „Helfer des Jahres 2013“. Er leistete im Vorjahr allein 1115 Stunden für das THW, „so viele wie kein anderes der 75 aktiven Mitglieder“, zog auch Deuter den Hut vor ihm.

„Halb Magdeburg hing von der Rettung des Umspannwerks ab“, erinnerte THW-Chef Lars Deuter an eine kritische Phase während des Elbehochwassers im vergangenen Jahr. „Unsere jungen Unterführer Katrin Lehmann und Oliver Tröster mussten plötzlich Hunderte Freiwillige anleiten und haben sich hervorragend bewährt - eine Meisterleistung.“ Auch für Maria Rossberg und Steven Faßhauer gab es ein Sonderlob vom Chef, der während dieser Zeit Urlaub machte, „aber in Gedanken ständig bei der Helfern um die Organisatoren Ines Wahl-Bachmann und Marcus Olewicz war“.

Immer längere und speziellere Einsätze

Die Flut habe den Schwerpunkt der rund 6 100 Einsatzstunden der freiwilligen Helfer im Vorjahr gebildet, wertete der Vorsitzende zur Jahreshelferversammlung aus. Die Wetterkapriolen würden die Einsätze immer länger und spezieller werden lassen, wofür sich die Struktur mit vielen Modulen bewährt habe.

Probleme gebe es eher mit der Freistellung der Freiwilligen in einigen Unternehmen. „Schließlich sind unsere gut ausgebildeten Helfer auch in den Betrieben die Aktivposten“, weiß Deuter. Er forderte eine bessere Förderung solcher Arbeitgeber durch die Politik, um das Hilfssystem in hoher Qualität weiter aufrecht erhalten zu können.

Neben der Berufung von neuen Gruppenführern sowie Ehrennadeln für runde Dienstjubiläen übergaben Lars Deuter und Landes-Geschäftsführerin Ina-Annette Lehmann auch Auszeichnungen des Bundesverbandes. Dazu Deuter: „Das „Helferabzeichen in Gold mit Kranz“ bekommen fast nur solche, die schon fast Präsident des Verbandes sind.“ Dass es an der Bode gleich drei Mitglieder erhielten, spricht für die Leistungsstärke der Quedlinburger Helfer, die längst zu einer internationalen Hilfstruppe geworden sind.

Übung mit Kollegen aus Polen

Erst vor einigen Wochen kehrte Björn Schröder von einem Einsatz auf den philippinischen Inseln zurück. Er half nach einem verheerenden Taifun bei der Trinkwasseraufbereitung. Michael Kalbitz war als Fernmeldespezialist bei mehreren Übungen im EU-Raum dabei, und die Ortungsspezialisten übten zusammen mit Kollegen in Polen.

Bei zwei Bränden in Westerhausen und Bad Suderode wurde ebenso geholfen wie beim Sichern eines Damms oberhalb des Kurortes. „Dessen Bruch hätte im Ort verheerende Folgen gehabt“, so Deuter. Bei der Rettung einer übergewichtigen Frau in Quarmbeck sei es gar um Leben und Tod gegangen, mit gutem Ausgang.

Fast neidisch blickten die Vertreter der Feuerwehren auf das Ergebnis einer Werbeaktion, die Franziska Kalbitz mit einer Pressekampagne mustergültig begleitete. „Statt erhoffter zwei oder drei sind 14 neue Mitglieder zu unserer eingeschworenen Truppe gestoßen, vor allem Hundeführer für die Ortung“, verkündete Deuter stolz. Es kam noch besser: „Im Frühjahr kann eine Grundausbildung mit 26 Anwärtern begonnen werden.“

Bürgermeister verspricht Prämie

Die knapp 30 Mitglieder der Jugendgruppe bereiten sich nach Siegen in Sachsen-Anhalt und im Verband mit Berlin/Brandenburg auf den Bundeswettbewerb in Mönchengladbach vor. Wedderslebens Bürgermeister Dirk Meisel versprach: „Bei Platz eins oder zwei gibt es von mir eine Prämie.“