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Großübung der Feuerwehr Schreckensszenario: Zug kollidiert in Thale mit Auto

18 Verletzte im Triebwagen, 3 im Auto. Die Retter haben alle Hände voll zu tun. Welches neue Gerät hier zum Einsatz kommt.

Von Ingo Kugenbuch 15.10.2022, 15:26
Das verunglückte Auto wurde bei der Übung mit Rauch realitätsnah in Szene gesetzt.
Das verunglückte Auto wurde bei der Übung mit Rauch realitätsnah in Szene gesetzt. Foto: Ingo Kugenbuch

Thale/MZ - Die Kinder im Zug schreien vor Schmerz, ein Mädchen ist bewusstlos. 18 Verletzte - dargestellt von der THW-Jugend - müssen aus den Abellio-Triebwagen gerettet werden, nachdem er am Bahnübergang nahe dem Thalenser Bahnhof mit einem blauen Golf kollidiert ist. Der ASB hat alle Hände voll zu tun, denn auch aus dem Auto müssen drei Eingeklemmte befreit und versorgt werden.

Eine 300 mal 20 Meter Meter große Fläche um den Zug brennt, die Bäume haben sich durch die Funken, die durch den Aufprall entstanden, entzündet. Besonders gefährlich: Das Auto ist ein Hybridfahrzeug, dessen Akku überhitzt und zu brennen beginnt.

So sieht das Szenario der Großübung aus, die Samstagmittag auf dem Thalenser Bahnhof stattgefunden hat. Stadtbrandmeister Steffen Bornemann hat mit seiner Mannschaft - insgesamt 52 Einsatzkräfte - alle Hände voll zu tun, die chaotische Situation in den Griff zu kriegen.

Eine besondere Rolle spielt dabei die neu angeschaffte Löschlanze für Elektrofahrzeuge, mit deren Hilfe der - nur imaginäre - Hybridakku gekühlt wird. „Die ist in Sachsen-Anhalt einzigartig“, sagt Bornemann. Zunächst schlägt ein Feuerwehrmann mit dem Vorschaghammer ein Loch in die Seitenscheibe des Autos, dann wird mit dem Hammer die Lanze ins Fahrzeug gerammt, so dass das Wasser direkt in den Akku geleitet werden kann.

Nach etwa eineinhalb Stunden ist die Übung gegen 14.30 Uhr vorbei. Bürgermeister Maik Zedschack, der die ganze Zeit mit dabei war, und Steffen Bornemann sind zufrieden mit den Leistungen der Feuerwehrleute. „Unsere Ausbildung hat sich gelohnt“, sagt Bornemann. Ein paar Kommunikationsprobleme hätten aus dem Weg geräumt werden können. „Es ist gut“, sagt Bornemann, „so etwas regelmäßig zu üben.“