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Neuwahl des Bürgermeisters

Von Andreas Bürkner 08.06.2006, 15:59

Heteborn/MZ. - Hempel selbst konnte nicht an der Beratung teilnehmen - "wegen der angegriffenen Gesundheit habe ihm auch sein Arzt von der weiteren verantwortlichen Tätigkeit abgeraten", nannte Hempel schon in seinem Abschiedsdokument den Grund. Soweit es sein Zustand zulasse, unterstütze er aber die Arbeit seines Nachfolgers. So mussten sich die Räte mit den Abläufen einer vorgezogenen Neuwahl vertraut machen, unter Einhaltung der Regeln und Fristen. Als Wahltermin ist der 20. August 2006 vorgesehen. Falls einer der Bewerber beim ersten Wahlgang nicht die absolute Mehrheit der Stimmen erhält, würde am 3. September eine Stichwahl folgen.

Als Wahlleiterin wird Sabine Friebus fungieren. Der Aufruf zur Besetzung des Wahlausschusses und die Stellenbeschreibung des ehrenamtlichen Bürgermeisters werden voraussichtlich Mitte Juni im Stadtboten bzw. der lokalen Presse veröffentlicht. Bis zum Feststehen des neuen Amtsinhabers lenkt nach der einstimmigen Entlastung des bisherigen Bürgermeisters sein Stellvertreter Willi Bertling die Geschicke der Gemeinde.

"Wenn ich vorübergehend als Nachfolger amtieren soll, ist mir die Zustimmung von Euch wichtig", forderte er die Meinung der Ratsmitglieder ein. Vor allem wegen der bisherigen guten Zusammenarbeit mit dem Vorgänger und der Vizefunktion gab es ebenso keine Einwände wie gegen eine mögliche Kandidatur um die Nachfolge.

Zweites Thema der Beratungen war die Kritik der Kommunalaufsicht am Haushaltsplan. Bertling bemängelte bei allem Verständnis für die Aufgaben der Aufsicht vor allem die vorgeschlagenen Kürzungen bei Ausgaben für Kinder und Jugendliche, "was völlig konträr zu den Aussagen der Landes- und Bundespolitik steht, die immer wieder von Familienorientierung sprechen". Sven Schulze ging noch weiter: "Mit diesen Auflagen wird den Gemeinderäten der Schwarze Peter zugeschoben, ohne dass diese überhaupt noch im Sinne der Bürger entscheiden können."

"Mir fehlen fast die Worte ob dieser Ideen. Heteborn wird nicht attraktiver, wenn alles zugemacht wird", brachten Sabine Friebus vorgeschlagene Schließungen von Kindergarten und Jugendclub fast auf die Palme. Letztlich wurde eine Erhöhung der Gewerbesteuer auf 310 Prozent beschlossen.