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Hexe, Lorle und schwerhöriger Kunibert

Von ANDREAS BÜRKNER 02.12.2009, 14:46

GÜNTERSBERGE/MZ. - Doch der MZ gelang es, kürzlich beim Intensiv-Workshop im Kinder- und Jugenderholungszentrum (Kiez) Güntersberge schon einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Intensiv-Werkstatt

"Noch einmal, aber gleichzeitig", schallten die Anweisungen von Regisseur Ronny Große durch den "Club der Nationen" an die jungen Darsteller der Waldtiere. "Was zuvor nur in einzelnen Teilen geprobt wurde", beschrieb er den Ablauf, "wird hier zum ersten Mal als gesamtes Stück zusammengeführt." Zugleich sollten Textsicherheit bewiesen, die Bewegungsabläufe einstudiert und Tricks aufführungsbereit gestaltet werden, hatten sich die jüngeren und älteren Künstler für das Wochenende im Harz auf die Fahnen geschrieben, damit die Premiere am 13. Dezember gelingt.

Während Christa Bohnebeck sowie Brigitte Meyer noch viele Überstunden an den Nähmaschinen absolvieren mussten, um alle Kostüme passend und bei den Auftritten vor allem haltbar zu machen, ging mancher Darsteller nochmals seinen Text durch. Alle wollten vor den kritischen Augen und Ohren des Ensemble-Leiters Ronny Große und seiner Assistentinnen Anke Quasthoff sowie Ilka Schmidke bestehen - wie die Zauberhexe Anna Stoye oder ihre kleine Widersacherin Lorle, gespielt von Sophie Gabei, die auf der Suche nach ihrer verwunschenen Mutter (Marie-Luise Rehwald) einige Abenteuer bestehen muss.

Hauptrolle doppelt besetzt

"Die Hauptrolle der Zauberhexe haben wir übrigens mit Anna und Anke Quasthoff doppelt besetzt", reagierte Große auf den verwunderten Blick betreffs der Kleidung der Regie-Assistentin. Natürlich konnte beim ersten Test noch nicht alles klappen, was aber der guten Stimmung keinen Abbruch tat. Selbst Ronny Große, der im Stück den etwas schwerhörigen Herrn Kunibert mimt, kam nicht ungeschoren davon, nahm es aber ebenso locker wie seine Hobby-Schauspielerkollegen. "Erst bei der Aufführung sollte das nicht mehr passieren", wünscht sich nicht nur der erfahrene Mime Klaus Heydenbluth, der Märchen in den Rübeländer Höhlen inszeniert, den Große als außen stehenden Partner hinzugeladen hatte.

Die Spannung der Geschichte soll logischerweise bis zu den Aufführungen erhalten bleiben, weshalb sich die Macher mit Informationen diskret zurückhielten und nur wenig verrieten.

Menschen dürfen nicht zum Fest

Ausgangspunkt der spannenden Suche der jungen Lorle nach ihrer Mutter war aber der durch Schwärmereien der Waldtiere und den Wurzelzwerg (Christin Ringel) entstandene Wunsch, das Fest der Elfenkönigin (Michelle Schmidtke) erleben zu wollen, was Menschen eigentlich untersagt ist. Als die Zauberhexe davon Wind bekommt, will sie den Besuch unbedingt verhindern, kann aber Lorle wegen ihres Schutzes mit einem Kreuz nicht angreifen und verwandelt deshalb die Mutter in eine Blume.

Auf der langen Suche nach ihr, unterstützt von Jäger Robin Koch, Oberförster Maik Fye und eben Herrn Kunibert, dringt Lorle sogar bis zu Chronos (Dietmar Quasthoff) vor, dem Herrscher über den Zeitenablauf, und fordert von ihm eine außergewöhnliche Aktion.

Ob sie es schafft, die Mutter zu erlösen? Ronny Große wollte zumindest schon so viel verraten: "Die Lösung des Problems ist ganz anders als erwartet und hat eine große Bedeutung für die Menschen."