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Harz Harz: Schnupperstunde auf der Schulbank

Von PETRA KORN 28.08.2011, 16:21

WEDDERSLEBEN/MZ. - In der Wedderslebener Grundschule wachsen die Zuckertüten normalerweise auf einem Baum, bis sie am Tag der Einschulung gepflückt werden. Normalerweise. Denn in diesem Jahr war das anders: Der gewaltige Gewittersturm am Mittwochabend hat die Zuckertüten abgeschlagen. Doch Schulleiterin Christina Rienäcker kann beruhigen: Alle Tüten konnten gerettet werden. Und so kann jedes Kind freudestrahlend und stolz seine Zuckertüte in Empfang nehmen.

Wegen Regens in der Kirche

Die vier Mädchen und sechs Jungen gehören zu den 1 693 Kindern, die am Sonnabend im Landkreis Harz eingeschult wurden und an 54 Grundschulen in kommunaler Trägerschaft sowie sechs Schulen in freier Trägerschaft lernen werden. Mit zehn Schulanfängern ist die Wedderslebener die kleinste neu gebildete erste Klasse an einer Grundschule in kommunaler Trägerschaft; bei den freien Trägern ist dies die erste Klasse an der Evangelischen Grundschule Wernigerode mit acht Schulanfängern. An der Goethe-Grundschule Halberstadt wurden mit 71 Mädchen und Jungen die meisten Schulanfänger eingeschult. Hier wurden drei erste Klassen gebildet, ebenso wie an einer weiteren Grundschule in Halberstadt, einer in Blankenburg und drei Grundschulen in Wernigerode.

Für die Erstklässler der Wedderslebener Grundschule begann ihr erstes Schuljahr in der Kirche. Dorthin hatte die Einschulungsfeier wegen des Regens kurzerhand verlegt werden müssen.

Was die "Neuen" so alles erwarten wird, das zeigten ihnen die Schüler der zweiten bis vierten Klassen mit einem Programm, das Schulleiterin Rienäcker und die pädagogische Mitarbeiterin Jana Konrad mit den Kindern einstudiert hatten: Mit Liedern, Gedichten sowie Tanz ging es auf einen Streifzug durch das Jahr und die - auch schulischen - Besonderheiten der einzelnen Monate. "Alle Kinder lernen lesen", machten die Zweit- bis Viertklässler dabei unter anderem musikalisch deutlich.

Das Lesen, das Schreiben, das Rechnen lernen - diese Aufgaben stehen nun auch vor den Erstklässlern. Christina Rienäcker machte ihnen deutlich, dass sie in ihrem Leben auch bisher schon ganz viele Dinge, wie beispielsweise das Laufen oder das Sprechen, gelernt haben. "Jetzt geht das Lernen nur einfach weiter." Wobei, so fügte sie hinzu, das nicht immer wirklich auch einfach ist. Manchmal sei es auch ein bisschen schwierig, und da müsse man durchhalten.

In einer kleinen Schnupperstunde mit Klassenlehrerin Yvonne Bossert konnten sich die Mädchen und Jungen im Anschluss an die Feierstunde dann im Schulhaus schon einmal ein Bild von ihrem neuen Lernort machen. Dabei lernten sie unter anderem ihren Klassenraum kennen und fertigten Namensschilder an.

Bald selbst vorlesen

Auch danach hatte sich die Aufregung bei Lena noch immer nicht gelegt. Die siebenjährige Warnstedterin freut sich sehr auf die Schule: Sie möchte ihrer Mama endlich etwas vorlesen können, sagte sie. Die Buchstaben ihres Namens kennt sie schon und kann diesen auch in Druckbuchstaben schreiben, erzählte Lena, die gern Fahrrad fährt und schwimmt. Neben dem Lernen freut sie sich ebenso, nun auch in der Schule ihre Freundin, die bereits in der zweiten Klasse lernt, zu treffen. "Dass es gut geht", wünscht Lenas Mutter Kerstin Weidling ihrer Tochter. Wie sie berichtete, ist Lena sehr interessiert, schaut sich Bücher auch allein an.

Die Frage, was sie an ihrem Einschulungstag noch machen werde, beantwortete Lena knapp und bündig: "Feiern!"