Geburtstag im Tierpark: Geburtstag im Tierpark: Jubiläum mal drei

Thale/MZ - Fast 3 000 Gäste haben am Sonntag das 40-jährige Bestehen des Tierparkes auf dem Hexentanzplatz hoch über Thale gefeiert. Am 6. Oktober 1973 war die Anlage – damals fünf Volieren und ein Rotwildgehege umfassend – erstmals für Besucher geöffnet. Seither hat sich viel auf dem Berg getan. Schritt für Schritt wurde das Areal erweitert und immer wieder den neuesten tiergärtnerischen Erkenntnissen entsprechend verändert. Die kleinen Gehege wichen großflächigen Bereichen für die Vertreter der einheimischen Tierwelt, die hier von den Besuchern bestaunt werden können.

„Es hat sich Erhebliches verändert“, umreißt Tierparkchef Uwe Köhler die Entwicklung. Er ist in diesem Jahr ebenfalls Jubilar, denn seit 30 Jahren arbeitet Köhler hier. „Ich habe von der Pike auf hier gelernt“, sagt er nicht ohne Stolz. Seit 1992 ist er Tierparkchef, der vierte innerhalb der 40-jährigen Existenz. Hans Hoppe, Bodo Stratmann und Günter Doherr waren seine Vorgänger.

Mit Genugtuung blickte Köhler am Sonntag auf das große Interesse der Besucher am Tierparkgeburtstagsfest. Dafür war jede Menge vorbereitet: Das Team vom verhexten Spielhaus in Thale und der Frettchentreff Thale boten jede Menge zum Ausprobieren und Anfassen an. Das Kindertheater „Woffel Pantoffel“ aus Berlin, Zauberer Leo Hagen, die kleinen Tänzerinnen des Thalenser Carneval Clubs und die „Lustige Halberstädter Papageienshow“ sorgten für Veranstaltungshöhepunkte. Der dritte Jubilar im Bunde hatte wieder dank zahlreicher Sponsoren eine umfangreiche Tombola vorbereitet.

Der Erlös fließt in bewährter Weise in Vorhaben, die den Tierpark noch sehenswerter machen, wie die neue Streichelanlage. Vor 15 Jahren wurde der Förderverein gegründet, und fast ebenso lange ist Brunhild Wöhlbier an seiner Spitze. „Um 13.30 Uhr waren bereits alle Lose weg“, freut sie sich. Den Hauptpreis, ein Wochenende in einem Quedlinburger Hotel, das wegen seines Namens die Patenschaft über einen Bären im Tierpark übernahm, gewann eine Familie aus Chemnitz.

Die Bären ruhten an diesem heißen Sonntag lieber aus, als vor den Besuchern zu flanieren. Das änderte sich, als an ihrer großen Anlage die öffentliche und sehr publikumswirksame Fütterung begann. Der Bärenflüsterer Eckhard Karthäuser – ebenfalls ein Urgestein der Tierparkmitarbeiter – erweckte die im Grase schlummernde Dame im Pelz. „Mascha, Maschenka, komm her, du dicke Backe“, lautete der liebevolle Weckruf. Mascha und ihr Gefährte Jonas, beide inzwischen 27 Jahre alt, leben seit 26 Jahren auf dem Hexentanzplatz. Und sie haben die wohl augenscheinlichste Veränderung in dem Areal mitgemacht. Aus ihrem alten Betonloch, wie es Karthäuser nennt, mit einer Fläche von rund 180 Quadratmetern zogen sie 2005 in einen 5 200 Quadratmeter großen Bärenwald um.

Am Sonntag zeigten sich die beiden, die bereits die zweiten bärigen Bewohner des Tierparkes sind, in ganzer Pracht – angelockt von leckerem Futter – den Besuchern. Auch Luchse und Wölfe taten es ihnen nach. Beide Tierarten erhielten in den zurückliegenden gut zwölf Jahren ebenfalls neue, größere und artgerechte Behausungen.

Lediglich die Fischotterdame verweigerte zur Geburtstagsfeier ihren Fütterungsauftritt. Das mag wohl an dem Geräusch gelegen haben, das vom Gebläse der in der Nachbarschaft aufgestellten Hüpfburg verursacht wurde.

Vor allem die kleinsten Besucher legten dort gerne eine Pause vom „Tieregucken“ ein. Wie beispielsweise die vierjährige Henriette aus Halle. Ihre Mutter Ute Barth war begeistert vom Fest und vor allem vom waldähnlichen, stark naturbelassenem Gelände.

„Man kann hier wunderbar wirklich wie in einem Park spazieren gehen, sich an Tieren und Pflanzen erfreuen und vieles Interessantes entdecken“, meinte sie. Sie kennt die Anlage auch von Besuchen in zurückliegenden Jahren und findet hier immer wieder etwas Neues.

Der Tierpark auf dem Hexentanzplatz ist täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Weitere Informationen zum Tierpark gibt es im Internet unter www.bodetal.de