1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Quedlinburg
  6. >
  7. Ein Spielmannszug geht baden

EIL

Ein Spielmannszug geht baden

12.07.2010, 14:41

VON ANDREAS BÜRKNER NEINSTEDT/MZ. - Dabei hatte er doch im vergangenen Jahr für das Schützenfest 2010 bestes Wetter vorausgesagt, nachdem Mike Jordan nicht zu den Gewinnern gehörte.

"Beim Abholen fing es bei ihm jedes Mal zu regnen an", lautete sein Argument. Dafür schwitzten die Schützenkameraden und ihre Kollegen aus insgesamt 13 befreundeten Vereinen diesmal umso mehr.

Nachdem am Freitag die Kameraden der Feuerwehr die Birken geschlagen und im Ort zur Ausschmückung aufgestellt hatten, konnte in der Mittagssonne des Samstags das Fest mit dem Abholen der Vorjahresmajestäten beginnen. Zum Glück hatte sich das Ehepaar Annedorle und Karl Zschemisch im Vorjahr beide Königskronen gesichert, so dass zumindest eine Station entfiel. Außerdem entdeckten die Mitglieder des Spielmannszuges Neuwerk bei Rübeland den Pool im Garten der Könige und ließen es sich nicht nehmen, sich nach dem anstrengenden Marsch zur Abkühlung in die Fluten zu stürzen und trotzdem noch ein Ständchen zu bringen.

Während die Spielleute mit einem letzten Auftritt auf dem Festplatz ihr Tagwerk beendet hatten, begannen die Schützenteams das Duell um den Pokal des Bürgermeisters, der nach der Eingemeindung erstmals nicht nur für Vereine des Ortes, sondern der Stadt Thale ausgeschrieben war.

Prompt gewannen diesen die Nachbarn vom Harzer Schützenverein Stecklenberg. Die Freiwillige Feuerwehr Neinstedt sicherte sich noch vor der Schützengesellschaft zu Neinstedt 1823 den zweiten Platz. Die Festsiege in den ebenfalls ausgetragenen Wettbewerben Pusterohr- und Luftgewehrschießen holten sich diesmal Steffen Mähne und Mike Jordan.

Während sich der Nachwuchs auf der Hüpfburg oder am Spielmobil der Sportjugend des Kreissportbundes austobte, suchten die Erwachsenen im Saal des Schützenhauses Schatten und machten das, was sie auszeichnet. "Wir pflegen die Geselligkeit, unternehmen Wanderungen oder Ausflüge", beschrieb Meinert das Leben im Schützenverein, der sich aktiv ins Ortsgeschehen einbringt. Demnächst soll auch das vereinseigene Vereinsgebäude saniert werden, das aber allen offen stehe, so Meinert, "egal ob privat, Verein oder Schule". Die Grundschule habe es bereits mehrfach für Sport- und Schulfeste genutzt.

Die Spannung bis zur Bekanntgabe der neuen Majestäten am Sonntagnachmittag überbrückten die Neinstedter Schützen, welche das Fest zusammen mit der 94er Schützengesellschaft zu Neinstedt und mit großer Unterstützung der Feuerwehr organisiert hatten, mit einem Schützenball sowie dem zünftigen Frühschoppen, wofür sogar ein ganzes Fass Freibier gesponsert wurde. "Wir sind froh über so viele Helfer und Sponsoren", wusste Meinert, bei wem er sich zu bedanken hatte und hob besonders die Feuerwehr hervor. Auch der Stecklenberger Männer- und der vereinseigene Schützenchor brachten noch ihre schwungvollen Lieder dar und Rudi aus Thale "verzauberte" das Publikum, bis endlich mit Martin Koch der neue König feststand. "Das ist das erste Mal, dass ich überhaupt gewonnen habe", staunte er über seine vielen Versuche, die ihn bestenfalls bis zum Hirschkönig geführt hatten, dem Zweitplatzierten in der Wertung der besten Herren.

Nicht neu auf dem Thron aber war Birgit Haupt, die sich mal wieder bei den Damen vor der schon Vierfachsiegerin Eva Seibt durchsetzte. Während Eric Marggraf vom Jugendkönig des Vorjahres diesmal ins Vorderfeld der Erwachsenen aufstieg, könnte vielleicht auch Rica Heine einmal dort landen. Zum wiederholten Male gewann sie die Krone der Kinderkönigin, während auch Lutz Thiel seinen Titel als Schlumpschütze verteidigte - eine starke Leistung.