Arbeitseinsatz Arbeitseinsatz: Erste Hilfe für Alexisbad
Alexisbad/MZ - „Es ist nur eine kleine Mannschaft, aber die ist schlagkräftig“, erklärt Horst Schöne schmunzelnd. Gemeinsam mit dem Ortsbürgermeister von Harzgerode, der zugleich Vorsitzender des Harzklub-Zweigvereins Harzgerode ist, wollen an diesem frostigen Morgen einige Frauen und Männer anpacken und an der Schönheitsquelle in Alexisbad einen Arbeitseinsatz starten.
Die Idee, die Schönheitsquelle wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, hatte Ortsbürgermeister Horst Schöne auch schon im Ortschaftsrat Harzgerode vorgestellt. Harzgerodes Bürgermeister Jürgen Betzius hatte hier darauf verwiesen, dass für die Stadt mit professioneller Unterstützung eine Entwicklungskonzeption für die Bereiche Natur-, Kultur- und Gesundheitstourismus erarbeitet werden soll. In diese Konzeption sollen nach Aussagen des Bürgermeisters auch die die Quellen in Alexisbad einbezogen werden. Das durch Herzig Alexius Friedrich Christian von Anhalt-Bernburg gegründete und 1811 offiziell eingeweihte Alexisbad war der erste Badeort Anhalts. (pek)
Wie der Name der Quelle entstanden ist, kann Horst Schöne nicht sagen. Doch sie ist neben dem Selkebrunnen und dem Alexisbrunnen eine der drei Quellen, die die Entwicklung Alexisbads als Kur- und Erholungsort bestimmten und es bekannt gemacht haben. Über viele Jahre ist sie als Trinkquelle genutzt worden, sagt Horst Schöne. „Das ist richtig klares Wasser, da sind keine Sedimente drin, keine Schwebstoffe.“ Doch: „Über die Jahrzehnte ist die Schönheitsquelle leider in Vergessenheit geraten“, bedauert der Zweigvereins-Vorsitzende. Er weist auf das kleine Häuschen - die Quellfassung -, das nicht nur etwas schäbig aussehe. In seinem Dach klafft, verursacht durch einen umgestürzten Baum, ein großes Loch. Auch das Umfeld, einst eine Grünanlage, in der Besucher Alexisbads verweilen konnten, ist zugewuchert. Das Wasser, das aus dem dahinterliegenden so genannten Schwefelberg kommt, fließt Tag und Nacht ungenutzt ab. Es wieder als Trinkquelle zugänglich und nutzbar zu machen und in Ergänzung auch ein Wasser-Tretbecken zu errichten, das schwebt Horst Schöne vor. „Aber das ist noch Zukunftsmusik“, weiß der Ortsbürgermeister.
Jetzt geht es erst einmal um die „Grundlagen“: Anhand eines Lageplanes und mit dem Blick ins Gelände erklärt Horst Schöne, was gemacht werden soll: Wege, die völlig mit Holunder zugewachsen sind, sollen wieder freigelegt werden, eine trockene Esche ist zu fällen. Die Frauen und Männer legen, später unterstützt vom Bauhof, sofort los. Wildwuchs wird herausgerissen, ein alter Maschendrahtzaun zusammengerollt.
Bei der Reparatur des Daches der Quelleinfassung werde mit Dachdecker Marscheider ein Fachmann helfen, sagt Schöne. „Der Einsatz heute ist ehrenamtlich“, betont er. Die Umfeldberäumung sei ein erster Schritt für eine Reaktivierung der Quelle. „Wir wollen ein Zeichen setzen, indem wir hier Hand anlegen“, so der Zweigvereins-Vorsitzende.
Schon vor Monaten hatte sich Horst Schöne weitere Unterstützung geholt: So wurde der Arbeitseinsatz vom „Mitmachen-statt-meckern“-Team des MDR nicht nur durch Filmaufnahmen begleitet. „Wir wollen bürgerschaftlichen Engagement zeigen“, erklärt Reporter Michael Wasian, der auch selbst mit anpackte. Der Beitrag über das Projekt in Alexisbad soll am Dienstag, 1. Oktober, ab 19 Uhr im Rahmen von „Sachsen-Anhalt heute“ zu sehen sein.
