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Auszeichnung für Umbau Alter Schlachthof Trophäe fürs neue Theater - Stadtumbau-Award geht nach Naumburg

Im Stadtumbau-Wettbewerb holt Naumburg einen von zwei Preisen. Gewürdigt wird damit die Verwandlung des Alten Schlachthofs zu einer modernen Kulturstätte.

Von Constanze Matthes Aktualisiert: 11.11.2025, 17:49
Das Theater Naumburg steht für eine gelungene Transformation des ehemaligen Schlachthofs.
Das Theater Naumburg steht für eine gelungene Transformation des ehemaligen Schlachthofs. (Foto: Torsten Biel)

Naumburg - Gut sieben Monate nach seiner Eröffnung am 25. April heimst das Theater Naumburg einen Preis ein: den Stadtumbau Award Sachsen-Anhalt. Damit würdigt die Jury die gelungene Umwandlung des einstigen Schlachthofs am Markgrafenweg zu einem innovativen städtischen Theater. „Der Award ist eine tolle Auszeichnung für unsere Stadt, die so nicht zu erwarten war“, so Naumburgs Oberbürgermeister Armin Müller (CDU).

Neben dem Theater der Domstadt wurde das Projekt „Lehm-Bau-Kultur“ in der Schwemme in Halle geehrt. Der Wettbewerb stand in diesem Jahr unter dem Motto „Städte gestalten – Verloren geglaubte Orte wiederbeleben“. 20 Bewerbungen gingen ein. Fünf Initiativen kamen in die engere Auswahl. Unter dem Vorsitz von Landeskonservatorin Elisabeth Rüber-Schütte und Thies Schröder, Geschäftsführer der Ferropolis GmbH, widmete sich eine zehnköpfige Jury den Projektbewerbungen.

Millionen-Projekt und zahlreiche Unterstützer

Die Preisverleihung fand dieser Tage im Kulturhaus in Gröningen (Bördekreis) statt. Jurymitglied Mario Kremling, Geschäftsführer Kompetenzzentrum Stadtumbau, würdigt das Naumburger Projekt: „Mit vergleichsweise geringem Finanzaufwand ist hier ein neuer Standort für Kunst und Kultur in einem ehrwürdigen Denkmal entstanden“.

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Die Bauarbeiten begannen nach einer langen Standortsuche im August 2022 und konnten im März dieses Jahres abgeschlossen werden. Das Vorhaben wurde in Kooperation zwischen der Stadt Naumburg als Bauherrin, dem Dresdner Architekturbüro „Peter Zirkel Architekten – Gesellschaft von Architekten“ und dem Naumburger Theater als Nutzer realisiert. Zudem waren zahlreiche Firmen und Dienstleister beteiligt. Die Baukosten betrugen 3,75 Millionen Euro, die Gesamtkosten liegen bei 4,85 Millionen Euro.

Architekt Peter Zirkel (v.l.), Intendant Stefan Neugebauer, Projektleiterin Andrea Böhm und OB Armin Müller freuen sich über den Award.
Architekt Peter Zirkel (v.l.), Intendant Stefan Neugebauer, Projektleiterin Andrea Böhm und OB Armin Müller freuen sich über den Award.
(Foto: Stadt Naumburg)

Rund 2,8 Millionen Euro kamen aus Bundes- und Landesmitteln, unter anderem aus den Programmen „Stadtumbau Ost“ und „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“. Zahlreiche weitere Förderer unterstützten das Projekt. Eine anonyme Spenderin vermachte der Stadt testamentarisch eine Million Euro, die als Anschubfinanzierung gedient hat.

Freude auch bei Theaterintendant Stefan Neugebauer

Auch Intendant Stefan Neugebauer freut sich über den Preis: „Es ist für mein Gefühl eine Art offizielle Bestätigung unserer gemeinsamen Arbeit. Bei der Wiederbelebung des Alten Schlachthofs ist etwas Außergewöhnliches gelungen, das weit über die Region hinausstrahlt. Nicht nur die Besucherzahlen sprechen Bände. Die zwei Säle, die Galerie und der Theatergarten eröffnen uns ganz neue Möglichkeiten, die über den reinen Theaterbetrieb hinausgehen. Möge uns dieser Preis inspirieren und zu neuen Ufern führen.“

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Stadt, Theater und dem Dresdner Architekturbüro könnte noch ein weitere Würdigung ins Haus stehen: der Publikumspreis des Landes-Architekturpreises. Zwei Objekte aus Naumburg sind in der engeren Auswahl für den Publikumspreis im Rahmen des Architekturpreises Sachsen-Anhalt. Neben dem vom Büro Tränkner Architekten sanierten Weinberghaus von Petra Wiegel steht auch das Theater Naumburg auf der Liste von elf Bewerbern. Die Online-Abstimmung ist noch bis einschließlich 14. November auf der Website der Architektenkammer unter www.ak-lsa.de möglich.

Am 26. November erfolgt während der Verleihung des Architekturpreises des Landes auch die Bekanntgabe des Favoriten der Bürgerinnen und Bürger. Mit dem Museum Lützen 1632 gibt es einen weiteren Kandidaten für den Publikumspreis aus dem Burgenlandkreis.