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Staunen und Neues lernen

19.09.2010, 14:36

VON HELGA HEILIG NAUMBURG. - Schlendern, staunen, genießen und dabei noch etwas Neues lernen, das steht über der in der fünften Naumburger Kulturnacht. Eingeladen hatte der Museumsverein Naumburg am Sonnabend zu dieser Veranstaltung, an der sich insgesamt zehn Einrichtungen beteiligt haben. "Probieren statt studieren" war diesmal das Motto. Und tatsächlich gab es zahlreiche ungewöhnliche Angebote, die die zahlreichen Gäste aller Altersgruppen gern probiert haben. Sehr eng wurde es mitunter im Turm des Marientors, denn hier wurden kulinarische Köstlichkeiten gereicht. Unterschiedliche Arten exotischen Kaffees, verlockende Süßigkeiten, Äpfel und verschiedene Gemüsesorten waren im Angebot.

Während im Marientor Mutige sich in der Kunst des Bogenschießens übten, kamen fremdartige Klänge vom Wenzelsturm herüber. Thomas Schumann aus Schönburg, Mitglied im Stabmusikkorps der Bundeswehr, blies ins Alphorn, und wer die vielen Stufen zu ihm erklommen hatte, konnte selbst versuchen, diesem Instrument aus den Alpen Töne zu entlocken. Einige Treppen weiter unten war der Bildhauer Stefan Hutter bei er Arbeit. Ihm als Schweizer sind Alphorntöne geläufig. Auch beim Bildhauer konnte man sich selbst versuchen. Zudem wurde die alte Kunst der Korbmachens im Wenzelsturm vorgestellt.

Viel Andrang gab es auch im jüngsten Naumburger Museum, der privaten Apothekensammlung der Familie Hühnerbein. Hier wird anhand unzähliger Ausstellungsstücke die Jahrhunderte alte Apothekertradition aufzeigt. Die stündlichen Führungen durch die verschiedenen Ausstellungsräume gaben einen umfassenden Einblick in eine Wissenschaft, die den meisten Menschen ein Buch mit sieben Siegeln, aber oft lebenswichtig ist.

Auch das Depot der Naumburger Straßenbahn war ein Anziehungspunkt für Jung und Alt. Hier gab es ebenfalls stündlich Führungen und Technikbegeisterte erhielten die Möglichkeit, einmal hinter die Kulissen der Ille zu sehen. Interessent auch eine Kunstausstellung, die hier erstmalig gezeigt wurden. In der "Galerie im Depot" stellten bis gestern Jürgen Pretzsch, Hartwig Amann, Andreas Neumann-Nochten und Stefanie Tänzer Fotografien, Malerei und Grafik aus. Ein Großteil der gezeigten Arbeiten setzt sich mit der Naumburger Straßenbahn auseinander. Viele Besucher zählte auch das Naumburger Stadtarchiv, in dem man sich in alten Schriften üben konnte. Mit dabei waren Kinder- und Jugendbibliothek mit verschiedenen Offerten sowie Stadtbibliothek, in der es auch nicht nur ums Lesen ging, sowie die Töpferwerkstatt am Dom. Erstmals beteiligte sich in diesem Jahr das Museum Romanisches Haus Bad Kösen.