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Standbein für Imkerzuwachs

Von GISELA JÄGER 05.08.2011, 07:18

NEBRA. - Mehr Menschen als Bienen schienen den Bienenlehrgarten des Imkervereins Unstruttal Nebra und Umgebung zu bevölkern. Um dessen fünfjähriges Bestehen zu feiern, waren viele Gäste sowie Vereinsmitglieder mit ihren Familien jüngst in die schmucke Lehr- und Schaueinrichtung am Nebraer Unstrutufer neben dem Naturpark-Stützpunkt gekommen.

Dass sich die fleißigen Bienen an diesem Ehrentag recht verhalten zeigten, lag nicht nur am feucht-trüben Wetter. "Die Immen haben in diesem Jahr weitgehend ihre Arbeit erledigt", ließ Vereinsvorsitzender Falko Breuer wissen. Dafür müsse im August der Imker umso aktiver werden - mit den Vorbereitungen seiner Völker hinsichtlich Gesundheitsschutz, Bevorratung mit Nahrung und der darauf folgenden Winterruhe der Staaten bildenden Nutzinsekten. Diese sollen ja schließlich auch im kommenden Jahr wieder leckeren Honig liefern.

Zum Jubiläum stand aber das Festliche im Mittelpunkt. Da gratulierten Mitglieder befreundeter Imkervereine aus Freyburg, Bad Kösen, Bad Dürrenberg sowie Bitterfeld-Wolfen den Nebraern zu ihrem vor fünf Jahren eröffneten Bienenlehrgarten. Freunde des Vereins, darunter die Nebraerin Sabine Reich, die sich einst erfolgreich mit um finanzielle Hilfe gekümmert hatte, warteten mit Spenden und Ehrengeschenken auf.

Aufschwung in Mitgliederzahl

Breuer erinnerte daran, wie durch Mittel aus verschiedenen Förderprogrammen, Spenden und mit Unterstützung des Imkerlandesverbands der Lehrgarten aufgebaut und weiter vervollständigt werden konnte. Sein sehr guter Ruf habe sich landesweit und bis nach Thüringen und Sachsen verbreitet. Er bilde ein wichtiges Standbein für die fast ebenso viele Jahre erfolgreich laufenden Neu- und Jungimkerschulungen, stellte der Vereinsvorsitzende fest. So sei auch in diesem Jahr der Schulungskurs auf große Resonanz getroffen. Diese gezielte Imkernachwuchsgewinnung habe sich auch positiv auf die Mitgliederzahl des Nebraer Vereins ausgewirkt, nachdem der Verlust aktiver Imker in der Nachwendezeit schon fast dramatische Ausmaße erreicht hatte.

Falko Breuer kann nämlich für dieses Jahr mit dem Zuwachs von vier neuen Vereinsmitgliedern in Nebra einen ermutigenden positiven Trend feststellen. Und als relativ neuer Landesvorsitzender weiß er zudem, dass dies auch für weitere Vereine im Land zutrifft. Bestätigen konnte das Frank Deutschbein vom Verein Bitterfeld-Wolfen, einstiger Teilnehmer der Neu- und Jungimkerschulung. Dieser hatte seinen Vereinsfreund Wolfgang Baronius mitgebracht, der erstmals den Lehrgarten besuchte und viele gute Eindrücke gewonnen hat. Auch die Ehefrauen der Gäste zeigten sich sehr angetan vom Bienenlehrgarten und der Gastfreundschaft der Nebraer Bienenzüchter. Während die Imker den Erfahrungsaustausch suchten, schlossen sich andere Gäste nach einer Stärkung bei Kaffee und Kuchen, den die Imkerfrauen gebacken hatten, Lehrgartenführungen an.

Auch kleine Honigverkostung

Ein besonderer Farbtupfer war die Ausstellung von etwa 500 Honigglasetiketten, die Bodo Schneider vom Imkerverein Bad Dürrenberg mitgebracht hatte - als Beispiel vielfältiger, manchmal auch von Kuriositäten geprägter Produktwerbung. Der Imkerverein Nebra und Umgebung lud außerdem zu einer kleinen Honigverkostung ein. Bienenprodukte, wie Honigwein, fanden ebenso guten Zuspruch wie der Blick ins Hotel der Wildinsekten und in die Schaubeute eines Bienenvolkes. Die Gastgeber stellten historische Imkerexponate und die Bewirtschaftung der im Lehrgarten gehaltenen vier Bienenvölker vor. Vor der Heimfahrt gab es für die Gäste noch eine Stärkung mit Würstchen vom Grill und gesellige Stunden unter dem rustikalen Dach der "Zeidlerweide".