1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Naumburg
  6. >
  7. Spürnasen im Polizei-Einsatz

Spürnasen im Polizei-Einsatz

Von ROLAND LÜDERS 19.02.2010, 15:48

NAUMBURG. - Tief in deren Innerem wütete trotz des raschen Löscheinsatzes der Freiwilligen Feuerwehr Naumburg das Feuer weiter. Das oberflächlich von den Abfallbergen ablaufende Löschwasser konnte nicht bis zu den Glutnestern vordringen, so dass den Wehrleuten ein endgültiges Ersticken der Flammen nur nach dem Niederreißen des Gebäudes möglich war. Die Tatsache, dass das Haus dem Boden gleich gemacht werden musste, erschwert nun allerdings die Ermittlungsarbeiten der Hallenser Kripo-Beamten um Uwe Aldag erheblich. Gestaltet sich doch dadurch die Spurenlage sehr kompliziert.

Unterstützung erhalten die Brandaufklärer deshalb von weiteren Spezialisten. Die laufen auf vier Pfoten, besitzen eine hoch empfindliche Nase und werden im Polizeideutsch Brandmittel-Spürhunde genannt. Ähnlich wie ihre Kollegen, die auf die Suche von Sprengstoff oder Rauschgift trainiert sind, finden diese Tiere kleinste Spuren von flüssigen wie auch festen Brandbeschleunigern, erklärt Hundeführer Hanswerner Fischer. Er ist mit zwei Malinois, Vertreter einer belgischen Schäferhunderasse, von der in Dessau angesiedelten Polizeidirektion Ost nach Naumburg gekommen. Ob die Spürnasen schon gestern fündig geworden sind, will Uwe Aldag aus ermittlungstaktischen Gründen allerdings nicht sagen. Untersucht haben die Beamten zuvor auch abtransportierten Schutt des Brandhauses, der gegenwärtig auf einer Fläche nahe der Skaterbahn zwischengelagert wird.

"Dort fanden wir allerdings keine auffälligen Spuren", sagt der Leiter der Einsatzgruppe. Am Montag sollen die Untersuchungen in der Wenzelsstraße weitergehen. Dann wollen die Ermittler sich in Handarbeit durch die Schuttreste arbeiten. "Im Rahmen dieser Suche entscheidet sich auch, ob die Brandmittel-Spürhunde erneut zum Einsatz kommen", so Aldag.