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naumburg - Zwei kurze Schläge, dann hatte es Oberbürgermeister Bernward Küper (CDU) geschafft: Auf der Vogelwiese floss das erste Bier. Um 17.35 Uhr war das Naumburger Hussiten-Kirschfest 2015 eröffnet. Und es dauerte nicht lange, bis sich am gestrigen Abend die 15 Zelte mit Besuchern füllten. Bis zum Montag hält das Fest, das zu den größten in Mitteldeutschland gehört, mit dem heutigen Kinderkirschfest, dem morgigen historischen Umzug und der Peter-Pauls-Messe am Sonntag sowie dem Hussitenlager, dem Weindörfchen auf dem Holzmarkt und vielen weiteren Angeboten ein umfangreiches Programm bereit.

Empfangen wurden Küper und Kirschfestvereinsvorsitzender Jörg Wiedemann sowie Stadträte und die vom neuen Hauptmann Jörg Polakowski angeführte Stadtwache auf der Wiese von Gabi Rückert vor dem Zelt der Narrenzunft. „Wir feiern unser 20-jähriges Bestehen, deshalb freuen wir uns, dass wir das erste Fass Bier spendieren dürfen“, so die Vereinschefin.

Zunächst jedoch zeigte die Narrenzunft-Funkengarde ihren „Funkentanz“. Dann hob Küper, kirschfestmäßig mit Fliege geschmückt, zur traditionell in Versen verfassten Eröffnungsrede an. Das Narrenzunft-Jubiläum kam darin ebenso vor wie die bevorstehende Entscheidung über die Aufnahme der Region in das Unesco-Welterbe und die zuletzt ausgetragenen Querelen um den Kirschfestbeitrag. Küper: „Die Kostenbremse ist uns nicht wohlgesonnen, vielmehr hat sich die Finanz-Rakete unserer angenommen.“ Doch nun, so der OB weiter, sei dieser Streit vergessen, werde fröhlich gefeiert.

Und so ging es dann zum Rundgang durch die Zelt-Stadt. Den Auftakt gab die Naumburger Sport-Vereinigung 1905, für die Präsident Uli Klose die Gäste im Namen der Gelb-Schwarzen empfing. „Unser Verein war erstmals 1908 mit einem Zelt auf der Wiese, nach der Wende sind wir nun zum 22. Mal dabei“, konnte er stolz verkünden.

Im Zelt des Vereins der Naumburger Unternehmer und Geschäftsleute begrüßte Vorsitzende Ingetraud Becker den Pulk rund um die Stadtwache. In den Vereinsfarben Rot und Weiß gestaltet ist das Zelt des Naumburger Ballspielclubs 1920, wo Präsident Uwe Droese die Begrüßung übernahm. Dann folgten die weiteren Zelte. Gegen 22 Uhr erreichte die Stadtwache, inzwischen durch etliche Gläser Festbier gestärkt, als letzte Station das Zelt der Ruderer.