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Osttangente wird aus der Schublade geholt

Von HELGA HEILIG 03.06.2010, 14:47

NAUMBURG. - Bis vor zehn Jahren schien es so, als würde die so genannte Osttangende in Naumburg in naher Zukunft gebaut und damit unter anderem die Luxemburger und Jägerstraße vom Verkehr entlastet. Dann gab es personelle Veränderungen im Landesbetrieb Bau, andere Prioritäten wurden gesetzt und das Projekt wurde ad acta gelegt. Gestern war die Osttangente im Rahmen eines Vororttermins in der Overwegstraße (Einkaufszentrum am Ostbahnhof) mit dem Minister für Landesentwicklung und Verkehr, Dr. Karl-Heinz Daehre, wieder Thema. Landtagsabgeordneter Daniel Sturm (CDU) hatte den Minister dazu eingeladen, und Oberbürgermeister Bernward Küper stellte gemeinsam mit seinem Büroleiter Armin Müller die Pläne für den Bau der Osttangente vor.

Gerd Heiland, Chef des Naumburger Möbelcenters, unterstrich im Rahmen dieses Gesprächs, dass eine vernünftige Verkehrsanbindung für die hier ansässigen Unternehmen sehr dringlich sei. Er informierte, dass am Standort 170 Menschen beschäftigt sind. Insgesamt wurden in den vergangenen Jahren hier 13 Millionen investiert. Geplant sei in nächsten Zeit eine Erweiterung. Landtagsabgeordneter Sturm fragte, ob es möglich sei, Gelder, die für die Neugestaltung der Bahnübergänge im Ostviertel eingeplant waren und nun nicht mehr benötigt werden (Einstellung des Schienenverkehrs nach Zeitz), für den Straßenbau einsetzen kann. Daehre meinte, dass dafür eventuell Fördergelder aus dem Fonds Gemeinschaftsaufgabe beantragt werden könnten. Schließlich gehe es hier ja vorwiegend darum, Wirtschaftsstandorte zu erschließen, beziehungsweise miteinander zu verbinden. Allerdings sei zu diesem Thema Wirtschaftsminister Reiner Haseloff der Ansprechpartner.

Daehre versprach jedoch, den Wirtschaftsminister über das Anliegen zu informieren. Sowohl Küper als auch Sturm bedankten sich beim Minister für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung, insbesondere zu den Themen Naumburger Straßenbahn und Umgehungsstraße. Zu letzterem meinte Daehre, er rechne Ende dieses Jahres mit dem Feststellungsbeschluss. "Dann gibt es Rechtssicherheit und dann kann es losgehen". Der schnelle Beginn der Bauarbeiten sei wichtig, um den Kurstadtstatus von Bad Kösen zu erhalten. Der Minister: "Diese Trasse hat für die Landesregierung höchste Priorität." Im Anschluss informierte sich Daehre in der Evangelischen Grundschule über die Pläne, im Gebäude Domplatz 2 eine Kindertagesstätte einzurichten.