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Karneval  Karneval : Seitenhiebe in neuer Kneipe

Von Hans-Dieter Speck 09.02.2015, 09:26
Hier geht es nicht weiter: Der Hauptbahnhof Naumburg ist wegen eines Bombenalarms abgesperrt, nachdem in einer Regionalbahn ein herrenloser Rucksack gefunden wurde.
Hier geht es nicht weiter: Der Hauptbahnhof Naumburg ist wegen eines Bombenalarms abgesperrt, nachdem in einer Regionalbahn ein herrenloser Rucksack gefunden wurde. Hellfritzsch Lizenz

Naumburg - Blaulicht und Polizeifahrzeuge stehen nahe des Naumburger Hauptbahnhofs. Zahlreiche Reisende warten im Bahnhofsgebäude und auch davor, einige mit großen Koffern. Man telefoniert angeregt, spricht die Einsatzkräfte an. Es herrscht eine gewisse angespannte Stimmung. Manch Polizist reagiert gegenüber Passanten auch schon etwas grimmig. Funkgeräte rauschen und knistern. Doch die Situation ist keine alltägliche: Ein herrenloser Rucksack in der Regionalbahn von Halle nach Eisenach sorgt für einen Bombenalarm. 8.48 Uhr ging zuvor ein Notruf des Zugpersonals ein. Zu den vier Polizisten des Revierkommissariats Naumburg kommt ein Sprengstoffeinsatzkommando der Bundespolizei Leipzig hinzu. Die Zufahrt vom Markgrafenweg blockiert ein Polizei-Auto. Der Zugverkehr ist komplett eingestellt worden. Kein Bus fährt, kein Taxi steht nahe des Imbiss-Lokals. Später rücken Notärzte und die Naumburger Feuerwehr mit mehreren Fahrzeugen an. „Nur zur Sicherheit“, sagt Wehrleiter Christian Schirner.

Kaum Informationen vor Ort

Im Bahnhof sind Kiosk und der Bäcker geschlossen. An den Auskunftsschaltern der Bahn werden jedoch weiterhin Reisende bedient. Anne Brummack aus Naumburg wartet. Verärgert ist sie nicht. „Die Bahn kann doch nichts dafür“, sagt die junge Frau. Allerdings wundert sie sich schon, dass die Straße abgesperrt wird, aber sich die meisten betroffenen Menschen im Bahnhofsgebäude aufhalten. Der Zug steht in Sichtweite außerhalb des Bahnsteiges.

Auch die bekannte Illustratorin und Designerin Cornelia Freche sitzt in Naumburg fest. „Dabei habe ich einen wichtigen Termin in Berlin“, erzählt sie. Sie findet es hingegen merkwürdig, dass die Reisenden erst aus dem Bahnhof und dann kurze Zeit später wieder in das Gebäude geschickt wurden. „Wir werden auch gar nicht konkret informiert, weder von Polizei noch von der Bahn.“

Nur persönliche Gegenstände

Derweil ist ein Mann des Sprengstoffeinsatzkommandos in den Körperschutz-Anzug geschlüpft. Einige Zeit später gibt es Entwarnung, gut zwei Stunden nach dem Notruf. Nur persönliche Gegenstände seien schließlich in dem Rucksack gefunden worden, sagt ein Bundespolizist. Angesichts der latenten Terrorgefahr habe man sich entschieden, den gesamten Hauptbahnhof zu räumen und Spezialisten nach Naumburg zu beordern, gibt Polizeisprecherin Romy Gürtler Auskunft.

Die Aufmerksamkeit des Zugpersonals sei indes bei der Bahn immer gefordert, so Bahn-Sprecher Jörg Bönisch auf Tageblatt/MZ-Anfrage. „Es zählt zum Tagesgeschäft, dass unsere Mitarbeiter auf Auffälligkeiten achten“, so der Bahnsprecher. Der betroffene Zug sei nicht bis zu seinem Ziel gefahren. Die anderen Züge, die nicht Naumburg passieren durften, haben auf der Strecke angehalten. Bönisch: „Wir reagieren natürlich, wenn es behördliche Anordnungen gibt.“ Es kam zu Verspätungen.

Für knapp zwei Stunden fährt kein Zug ein noch aus, sind die Bahnsteige verwaist.
Für knapp zwei Stunden fährt kein Zug ein noch aus, sind die Bahnsteige verwaist.
Hellfritzsch Lizenz