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Kampfsport Kampfsport: Grenzenloses Staunen

Von Hans-Dieter Speck 12.03.2013, 16:22
Das künftige Gemeindezentrum auf dem Pfarrhof in Bad Bibra kann sich schon sehen lassen. Die barocke Klosterscheune hat einen Anbau erhalten, wurde denkmalgerecht saniert und bekommt noch eine behindertengerechte Auffahrt.
Das künftige Gemeindezentrum auf dem Pfarrhof in Bad Bibra kann sich schon sehen lassen. Die barocke Klosterscheune hat einen Anbau erhalten, wurde denkmalgerecht saniert und bekommt noch eine behindertengerechte Auffahrt. G. Jäger Lizenz

Bad Bibra - Läuft alles so, wie es sich das Bad Bibraer Pfarrerehepaar Schlauraff und der Gemeindekirchenrat vorstellen, dann soll noch im Sommer dieses Jahres das „Regionale kirchliche Gemeindezentrum“ auf dem Pfarrhof der Finnestadt nutzbar werden.

Einsturz ist abgewendet

Hocherfreut konnten jüngst Bettina Schlauraff und Vorsitzender Martin Schöneburg an der Spitze einiger Mitglieder des Gemeindekirchenrats einen Fördermittelbescheid über 50 150 Euro entgegennehmen. Überbringer waren Götz Ulrich, Bürgermeister der Verbandsgemeinde An der Finne, und Bad Bibras Stadtoberhaupt Hartmut Spengler. Sie hatten sich erfolgreich für die Unterstützung dieses Projekts aus dem Städtebaufördertopf des Landesverwaltungsamts starkgemacht - und mit ihren Argumenten überzeugt: eine sinnvolle Geldinvestition zur Sanierung und zum Umbau des ehemaligen Benediktinerklosters „Maria Magdalena“, dem sonst der Einsturz gedroht hätte.

Die Substanz des historischen Gebäudes der barocken Pfarrscheune ist jedenfalls nach einer erfolgten grundhaften Sanierung, die im Jahr 2010 begonnen hatte, bereits gerettet. Landeskirche, Kirchengemeinde und Kirchenkreis sowie Mittel aus dem Konjunkturpaket II hatten dies finanziell ermöglicht. Und wie das nun mal so ist bei einer denkmalgerechten Sanierung, mussten auch hier unvorhersehbare Schäden behoben werden. „Wir haben deshalb derzeit einige Sorgen mit den Finanzen. Diese Fördermittel sind uns da natürlich höchst willkommen. Die Firmen für den Innenausbau scharren schon mit den Hufen“, verdeutlichte Pfarrerin Bettina Schlauraff die Situation.

Denkmalgerechte Erhaltung

Vom äußeren Eindruck her präsentiert sich das künftige Gemeindezentrum aber bereits als wahres „Schmuckstück“, wie die beiden Bürgermeister übereinstimmend lobten. Da konnte sich auch Sylvio Apitz geschmeichelt fühlen, Chef des gleichnamigen Bad Bibraer Ingenieurbüros, das für die Planungen zuständig zeichnet. Wie Apitz erläuterte, sind unter dem neuen Dach in Biber-Doppeleindeckung denkmalgerechte Zimmerer- und Natursteinarbeiten zur statischen Stabilisierung erfolgt - wie für das Fachwerk im Obergeschoss in seiner historischen Schieflage, das auch eine Innendämmung aus Korklehm erhalten hat. Der historische Laubengang wurde aufwendig restauriert und gemäß der denkmalpflegerischen Vorgaben ochsenblutrot gestrichen. Die Fachwerkaußenwände erhielten eine Stulpschalung aus Lärchenholz mit einer Zellulose-Wärmedämmung im Einblasverfahren. Fenster und Außentüren, so hob Apitz weiter hervor, entsprechen ebenso wie der Verputz der hofseitigen Natursteinaußenwand dem Denkmalschutz. Ein neuer Anbau fällt ins Auge, der aber das angestrebte Bewahren des Klostercharakters nicht beeinträchtigt. Im Obergeschoss, das auch mit einem Lift erreichbar werden wird, ist genügend Platz für einen großen Saal sowie Küchen- und Sanitärtrakt.

Innenausbau kann weitergehen

Auch unten zeichnen sich so bereits zwei recht große Gruppenräume ab, die unter anderem für die Krabbelgruppe oder die Christenlehre genutzt werden können (siehe auch „Ausblick“). In deren Nachbarschaft werden ebenfalls Sanitäreinrichtungen entstehen. Innen sind in Verbindung mit Trockenbau- und Estricharbeiten bereits erste Rohinstallationen für die Gewerke Heizung, Sanitär und Elektro erfolgt. Mit den erhaltenen Fördermitteln kann es da nun wieder ein Stück weitergehen. Der Gemeinschaft- und Andachtsraum im Obergeschoss soll so noch mit einem Holzfußboden ausgestattet werden. Es warten zudem noch andere Bodenbelags- und Fliesenlegearbeiten, der Einbau der Innentüren und der Maler-Innenanstrich.

Blick in den Anbau im Obergeschoss. Isolierglasfenster in Altarform fallen dort auf. Jetzt kann der Innenausbau weitergehen.
Blick in den Anbau im Obergeschoss. Isolierglasfenster in Altarform fallen dort auf. Jetzt kann der Innenausbau weitergehen.
G. Jäger Lizenz