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hintergrund hintergrund: Neue Eigentümer besitzen Firmengeflecht

10.01.2012, 07:55

Beuditz/Wetterzeube. - Auf den hatte der Winzer eigentlich gehofft, aber da die Temperaturen in den letzten Tagen und Wochen nicht oder nur gering in den Minusbereich rutschten, war für ihn klar - das wird in diesem Jahr nichts. "Eiswein hätte mindestens minus acht Grad gebraucht, und das drei Tage hintereinander", erklärt Sohn Marius Seeliger. Länger auf kälteres Wetter warten wollten die Winzer aber nicht. Und so ging es am Dreikönigstag gemeinsam mit Bekannten, Freunden und Angestellten auf zum Weinberg nach Wetterzeube, um die Riesling-Trauben von den Rebstöcken zu holen. Eine halbe Tonne kam bei der Lese zusammen und daraus, so sagt Stephan Seeliger, werden ungefähr 300 Liter Wein. Eine gute Bilanz, wie er findet. Mit einer Spätlese mit 90 Oechsle hatte der Winzer gerechnet, 105 Oechsle hatten die Trauben letztlich. "Das wird eine schöne Auslese, das hat sich gelohnt", sagt Seeliger zufrieden. Qualitativ sehr hochwertig sei schon die Haupternte im Herbst 2011 gewesen, sagt Stephan Seeliger. Beim Müller-Thurgau hatte er den besten Ertrag seit zwölf Jahren erzielt. Aber auch mit der "Ausbeute" bei den anderen Sorten könne er mehr als zufrieden sein.

Für die halbe Tonne Riesling, die jetzt geerntet wurde, ging es umgehend nach Beuditz bei Naumburg auf das Weingut, dort wurden die Trauben gepresst und die Oechsle bestimmt. "Das Pressen muss gleich passieren, damit keine Bakterien an die Trauben kommen", erklärt Marius Seeliger. Wichtig ist dann, dem Wein eine Ruhephase zu gönnen, etwa ein Dreivierteljahr, damit sich der Charakter entwickeln kann, so der Fachmann. "Würde er schneller abgefüllt werden, wäre er zu sehr gestresst und hätte kein gutes Aroma", erklärt der 21-Jährige, der Winzer lernte und bei seinem Vater angestellt ist.

Im Übrigen sei jetzt auch die Jahreszeit, in der der Rebschnitt vorgenommen wird. Denn die Holzreife ist fertiggestellt, heißt: die Hölzer sind nicht mehr mit Wasser durchzogen wie etwa im Sommer. Für die Winzer gibt es also keine Pause, zu tun haben sie reichlich, immerhin bewirtschaftet die Familie 17 Hektar an drei Standorten: den Naumburger Göttersitz, die Wetterzeuber Bischofsleite und den Salsitzer Englischen Garten.