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Schulentwicklung Schulentwicklung: Es brodelt weiter am Müchelner Gymnasium

Von Petra Wozny 10.02.2004, 10:47

Mücheln/MZ. - "Wir wollen die Schließung des Geiseltalgymnasiums nicht hinnehmen", scheppert Bernd Bufe. Er ist Vorsitzender des Schulelternrates der Müchelner Bildungseinrichtung und mit so einigem nicht zufrieden.

Seitdem der Schulentwicklungsplan im Kreistag beschlossen wurde, brodelt es in Mücheln. Identitätsverlust nennen es die einen, Bevorteilung von Merseburg die anderen. Vielleicht könnte man doch noch nachbessern - aus Müchelner Sicht selbstredend - fragten sich Elternvertreter, der Lehrerpersonalrat und der Schülerrat und suchte darum das Gespräch beim ersten Beigeordneten des Landrates, Frank Bannert (CDU). Schwerpunkte dabei: Warum werden Frankleben und Großkayna als Schuleinzugsbereiche jetzt Merseburg zugeordnet und nicht mehr dem Geiseltal? Warum gibt es für Mücheln keine Sonderregelung? Im Schulelternrat wird vermutet, dass das Geiseltal durch diese Verfahrensweise "vorzeitig ausgeblutet wird", meint Bufe.

Von Bannert habe das Gremium keine befriedigende Antwort erhalten, sagt Bufe. "Der meinte, dass dieses Gespräch sowieso zu keinem Ergebnis führen würde", wettert der Vorsitzende des Schulelternrates. Auch habe es seitens Bannerts die Empfehlung für Eltern gegeben, doch umzuziehen.

"In der Tat habe ich den Vertretern gesagt, dass, derjenige, der in einer Großstadt zur Schule gehen möchte, auch in eine Großstadt ziehen muss", antwortet der Gescholtene gegenüber der MZ. Er bedauert es sehr, dass "man in Mücheln den Tatsachen nicht ins Auge sieht". "Eine Außenstelle ist für Mücheln das einzig Machbare. Ich bin dagegen, dass immer nur geheult wird. Wir können nun mal nicht das sagen, was man in Mücheln gern hören möchte." Die Geburtenzahlen sprächen nun einmal eine eindeutige Sprache. Bannert formuliert die neue Schulentwicklung deshalb so: "Jeder sollte anerkennen, dass die Zeiten vorbei sind, wo die Schule gleich vor der Wohnungstür steht."

Der Leiter des Schulverwaltungsamtes, Reinhard Habelt, gibt Einblick in seit Jahren geltendes Kreisrecht: "Nach der Schulbeförderungssatzung ist für Schüler eine Wartezeit von 30 Minuten vor dem Unterricht plus ein Schulweg von 75 Minuten zumutbar. Für den Rückweg gelten 60 Minuten Wartezeit und 75 Minuten Weg."

Schulrechtlich sei in Mücheln etwas anderes als eine Außenstelle nicht zu machen. Die Zuordnung von Großkayna und Frankleben zu Merseburg rette die Sache auch nicht. 2005 bräuchte Mücheln 75 Schüler für die fünfte Klasse. In diesem Jahr habe es schon eine Ausnahme gegeben - nur 43 der geforderten 50 kamen aufs Gymnasium. Ausnahmeregelungen kämen nicht in Frage. Die würden nur im Norden Sachsen-Anhalts greifen, habe das Kultusministerium angeordnet. Der Jahrgang 2006 / 2007 ist in Mücheln der letzte, der dort das Abitur ablegt.