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Saalekreis Saalekreis: «Leuchtetunnel» begeistert

Von REGINA RETZLAFF 22.03.2011, 18:15

Querfurt/MZ. - "Der Leuchtetunnel bleibt aber hier!" Der Knirps aus der Querfurter Kita "Buratino" der Volkssolidarität stemmt seine Arme in die Hüften und passt gut auf, dass das Geschenk auch ja nicht wieder mitgenommen wird. Das wäre auch gar nicht mehr möglich, denn der "Snoozel-Tunnel" ist schon nach wenigen Minuten dicht belagert.

Das freut nicht nur die Leiterin der Kita, Gudrun Kraus, sondern vor allem die Frauen und Männer, die das neue Spielgerät gebaut haben. Es ist entstanden in einem Projekt, das im Querfurter Institut für Erwachsenenbildung (IEB) seit Mai 2010 und noch bis Mai diesen Jahres läuft. Das ist eine Maßnahme zur Vorbereitung der Wiedereingliederung auf den Arbeitsmarkt für Bedarfsgemeinschaften. Will heißen: es arbeiten immer zwei Mitglieder einer Bedarfsgemeinschaft (z. B. Ehefrau und Ehemann oder Mutter und Sohn) für drei Monate in dieser Maßnahme, deren Projektleiterin die Elektrikerin Martina John ist.

"Wir wollten mit den Mitarbeitern etwas schaffen, das auch gebraucht wird. Das sinnvoll ist und trotzdem die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Langzeitarbeitslosen herauskitzelt", sagt Karin Bürgel, die Geschäftsführerin des IEB. Man habe deshalb mit Kindereinrichtungen der Region Verbindung aufgenommen und dort nach Wünschen gefragt. "Und dann ging es ans Werk", erklärt Martina John. Sie setzte sich hin und machte erste Entwürfe auf dem Papier. Dann wurde alles auf Schablonen übertragen und die Arbeit konnte beginnen. Verschiedene Sorten von Holz wurden verarbeitet und LED-Lichter, es wurde gesägt, gehobelt, gepinselt und genäht. Grobe Arbeiten waren da zu tun und ganz feine Laubsägearbeiten. "Besonders schön war die große Märchenlampe, die wir der Kita in Weißenschirmbach gemacht haben oder die Ritterburg für die 'Kinderbude' in Lodersleben", sagt John.

"Aber auch der Snoozel-Tunnel ist eine feine Sache. Aus dem Katalog kann man das auch bestellen. Aber das kann sich keine Kita leisten", hakt Gudrun Kraus wieder ein. "Wir werden ihn vor allem mit unseren integrativen Kindern nutzen. Aber auch die anderen dürfen natürlich hinein." Nun werden im IEB auch noch Fußballtore angefertigt, denn die werden im "Buratino" auch dringend gebraucht.