1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Saalekreis: Saalekreis: Der Tag, an dem Lehrer nach der Pfeife der Schüler tanzen

Saalekreis Saalekreis: Der Tag, an dem Lehrer nach der Pfeife der Schüler tanzen

Von NICO GRÜNKE 29.04.2011, 17:53
Auf der Kliaplatte versammelten sich die Gymnasiasten aus Merseburg, um ihren letzten Schultag zu feiern. (FOTO: PETER WÖLK)
Auf der Kliaplatte versammelten sich die Gymnasiasten aus Merseburg, um ihren letzten Schultag zu feiern. (FOTO: PETER WÖLK) CARDO

QUERFURT/MZ. - Fast schon überschwänglich sind die Abiturienten des Querfurter Gymnasiums am Freitag in ihren letzten Schultag gestartet. Bereits vor dem ersten Klingeln hatten sich die Schülerinnen und Schüler in ausgelassener Stimmung vor dem Gebäude versammelt. An regulären Unterricht war an so einem Tag selbstverständlich nicht zu denken.

Der Slogan "Fröhlich sein und Feiern" wurde auch zur Freude der unteren Jahrgänge groß geschrieben. Und mit genau so guter Laune verfolgten die Lehrer das bunte Treiben, das sich vor ihren Augen abspielte. "Das heutige Motto finde ich wirklich gut", konstatierte Mathelehrerin Carola Flache am Morgen, nicht ahnend, dass sie wenig später im Mittelpunkt des Geschehens stehen würde.

"Ab in den Urlaub" war der Tag nämlich in der Quernestadt überschrieben, und das spiegelte sich unverkennbar im Erscheinungsbild der Abiturienten wider. Mit Strohhüten sowie Hawaiihemden war ein Großteil der Jungs bekleidet, während die Mädchen oftmals durch große bunte Blumenketten die Blicke auf sich zogen.

Beim lustigen Programm des Abschlussjahrgangs, durch das Lukas Böhm sowie Marian Jünger gekonnt führten, mussten dann ausnahmsweise mal die Lehrer nach der Pfeife der Schüler tanzen. So auch Mathelehrerin Carola Flache, die zwar zunächst etwas überrascht war, dann aber auch als Flugbegleiterin spontan eine gute Figur machte. Gleiches traf auf Querfurts Bürgermeister Peter Kunert (FDP) zu, der sich nicht lumpen ließ und das Ute-Freudenberg-Lied "Jugendliebe" aus dem Stegreif trällerte.

Nicht nur die Schüler und Lehrer befanden sich am Freitag im Ausnahmezustand. Gleich das ganze Gebäude des Gymnasiums vermittelte diesen Eindruck. Denn mit Luftballons, Absperrbändern, Buntpapier und mit jeder Menge Spaß wurde der Ort des jahrelangen Paukens von den jungen Leuten unbegehbar gemacht.

Der letzte Schultag bedeutet in Querfurt aber nicht nur, ausgelassen zu feiern, sondern auch gute Traditionen zu pflegen. "Seit 1999 pflanzen wir für jeden Abiturjahrgang einen Baum", war von Lehrerin Petra Gonschorek zu erfahren. In diesem Jahr wurde eine Elsbeere in den Abiturienten-Hain gepflanzt und das unter den Augen von Ekkehardt Tutschka, Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Querfurt, die den Baum gerne gesponsert hatte.

Wenig später war dann aber wieder Party angesagt. "Das lassen sich bei uns Schüler und Lehrer nicht entgehen", hob Schulleiter Hans-Jörg Däumer hervor.