Prävention Prävention: Schutzwesten für Merseburger Ordnungsamt?

Merseburg - Die Stadt Halle will die Außendienstmitarbeiter des Ordnungsamtes besser ausrüsten und hat 16 Westen bestellt, die vor möglichen Attacken mit Messern oder Handfeuerwaffen schützen sollen. In diesen Tagen soll die Ausrüstung geliefert werden. Kosten: 7.840 Euro. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass Merseburg dem Beispiel aus Halle folgt.
„Diese ganze Frage stellt sich uns im Kontext der allgemeinen Gefährdungslage, die regelmäßig überprüft wird. Wir werden mit der Polizei sprechen und uns ein Bild machen. Erst dann werden eventuell Entscheidungen getroffen, was präventiv sinnvoll ist“, sagte Ordnungsamtsleiter Folkmar Bothe der MZ.
Bislang keine ernsthaften Verletzungen
Traditionell seien Außendienstmitarbeiter immer wieder verbalen aber auch tätlichen Angriffen ausgesetzt. Die Auseinandersetzungen reichten von Beschimpfungen bis hin zu Handgreiflichkeiten. „Es liegt im Ermessen der Mitarbeiter, ob die Fälle bei der Polizei angezeigt werden. Unsere fünf Leute sind garantiert nicht überempfindlich. Bei groben Verstößen haben wir aber eine Null-Toleranz. Solche Attacken lassen wir strafrechtlich verfolgen“, so Bothe. Glücklicherweise seien die Mitarbeiter bislang nie ernsthaft verletzt worden.
Im Gegensatz zur Stadt Halle habe man daher auch keine Notwendigkeit gesehen, die „Außendienstler“ mit Pfefferspray auszurüsten. Entsprechende Pläne habe man vor Jahren verworfen. Unterdessen wird seit den Silvesterübergriffen in Köln und Hamburg bundespolitisch die Diskussion geführt, die Videoüberwachung auf öffentlichen Plätzen zu verstärken.
In Merseburg wird derzeit nur die Gedenkstele für ermordete Sinti und Roma an der Neumarktkirche durch die Polizei permanent per Kamera kontrolliert. Außerdem ist der Bahnhof mit Kameras ausgerüstet. „Mir ist nicht bekannt, dass in Merseburg weiterer Bedarf besteht. Aber auch in diesem Punkt müssen wir die Beratungen unter anderem mit der Polizei abwarten“, sagte Bothe. (mz)