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Pokémon Go im Saalekreis Pokémon Go im Saalekreis: Warum das Spiel nun einen neuen Boom erlebt

Von Rico Kaleck 05.08.2017, 06:00
Pokemon Go erlebt einen neuen Boom..
Pokemon Go erlebt einen neuen Boom.. Peter Wölk

Merseburg - Vor ziemlich genau einem Jahr konnte man es nicht vermeiden, in Merseburg Jugendlichen über den Weg zu laufen, die immer wieder stehenblieben und wild auf ihrem Handy herumtippten. Das Phänomen „Pokémon Go“ war in aller Munde. Videospielliebhaber der ganzen Welt zog es auf die Straße. Die App ermöglichte es Spielern, Fantasiewesen durch ihre Handykamera vor sich zu sehen und diese zu fangen. Doch wie bei vielen Trends nahm auch die Euphorie um Pokémon Go zunehmend ab.

Die App erschien am 6. Juli des vergangenen Jahres. Mit der Zeit gab es zwar immer weniger Spieler, doch bis heute gibt es einige aktive Nutzer, auch in Merseburg. Zwei davon sind die Eheleute Julia und Michael Domschke - beide seit dem Beginn dabei. „Bevor wir mit Pokémon Go angefangen haben, hat es uns selten nach draußen gezogen. Unsere Freizeit haben wir dann doch lieber auf der Couch verbracht“, erzählt Julia Domschke.

Pokémon Go: Irgendwann kamen kostenlose Erweiterungen

Erst seit März wohnen sie wieder in Merseburg, vorher haben sie aufgrund ihrer Ausbildung für zwei Jahre in Hamburg gelebt. „Ich weiß noch genau, wie wir zu Beginn jeden Sonntag zur Alster gegangen sind, um dort zu spielen. Wir haben unsere Rucksäcke gepackt und dann am Fluss gepicknickt“, erinnert sich die 23-Jährige. Im ersten Monat haben die beiden das Spiel sehr aktiv gespielt, danach nur noch nebenbei auf dem Weg zur Arbeit.

Erst als sie nach Merseburg zurückgekehrt sind, haben sie wieder richtig angefangen. „Nach einiger Zeit wurde es langweilig. Es kamen keine neuen Aspekte dazu und man machte immer das Gleiche. Doch irgendwann kamen kostenlose Erweiterungen, die das Spiel für uns und andere wieder viel interessanter machten“, erklärt Michael Domschke. Die beiden erzählen, dass die Euphorie langsam wiederkehrt. Sie treffen in Merseburg oft andere Spieler und das immer häufiger. „Das macht dieses Spiel aus. Man geht nach draußen und lernt neue Leute kennen - ein klasse Spielprinzip“, meint der 27-jährige.

Pokémon Go gehört zum Alltag dazu

Pokémon Go gehört bei dem Paar zum Alltag dazu. Ob auf dem Weg zur Arbeit oder zum Fitnessstudio, ein Umweg ist dabei nicht selten, nur um weitere Monster zu fangen. „Ich habe mein neues Handy sogar danach ausgesucht, ob Pokémon Go darauf ohne Probleme läuft“, sagt Julia Domschke lachend. Auch ihr Mann hat für die App so manche alte Gewohnheit abgelegt. „Früher habe ich auf dem Weg zur Arbeit immer eine Zigarette geraucht. Jetzt spiele ich Pokémon Go.“

Das Einzige, was manchmal störe, ist die mangelnde Vielfalt. An einem Ort gäbe es oft nur die gleichen Pokémon und man müsse weiter weg, um neue zu finden. Aber genau das würde den „Jagdinstinkt“ wecken. (mz)