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Merseburg Merseburg: Investor wartet auf Bankzusage

22.05.2012, 17:51

Merseburg/MZ/dsk. - Nun hat das "Blaue Wunder" in Merseburg also doch sein blaues Wunder erlebt. Von der Hochhausruine in der Geusaer Straße, der mit neun Geschossen und 100 Metern Länge größte Standfleck der Stadt, sind nur noch Reste und Schuttberge übrig. Bald soll dort eine Grünanlage sein, drumherum glänzen dann die Solarflächen eines Photovoltaikparks zur Stromproduktion. "Wir warten auf die Finanzierungszusage der Bank, dann legen wir los", sagt Frank Korda, Prokurist der Firma Arctech aus Sachsen.

Das Unternehmen tritt quasi als Projektentwickler auf, will den Park mit einer Größe von rund 15 Hektar und einer Spitzenleistung von fünf Megawatt schlüsselfertig für einen Investor bauen. Auf der Internetseite der Firma wird die Fläche als reserviert beschrieben - neben anderen Objekten in Sachsen und Nordthüringen. "Wir haben einen Käufer", erklärt Korda. Woher der künftige Betreiber stammt, wollte der Prokurist aber nicht sagen. Die Geschäftsbeziehungen würden in den Westen Deutschlands reichen.

Problem seien derzeit aber die Banken. 8,5 Millionen Euro soll der neue Photovoltaikpark kosten. Geld, das sich die Arctech GmbH und der Investor teilen. Demnach errichten die Sachsen das Solarfeld und bekommen die zugehörigen Module vom Eigner der Anlage geliefert. Allerdings würden sich die Kreditinstitute schwertun, die Summe zur Verfügung zu stellen. "Die Branche ist verunsichert, weil aus der politischen Landschaft widersprüchliche Aussagen zur Zukunft der Solarförderung getroffen werden", sagt Korda. Mehrere Bundesländer, darunter auch Sachsen-Anhalt, hatten die von der Bundesregierung geplante Kürzung um 30 Prozent im Bundesrat gestoppt.

Deshalb will die Arctech auch auf die Tube drücken. Geht die Anlage in der Geusaer Straße in Betrieb, bevor die Kürzungen beschlossen werden, kassiert der Investor noch die aktuellen Fördersummen - und zwar für die nächsten 20 Jahre. "Der Bau selbst dauert nicht lange. In acht bis zehn Wochen wären wir fertig", sagt Korda. Ursprünglich sollte der Photovoltaikpark deutlich größer werden. Allerdings scheiterte diese Variante an den zur Verfügung stehenden Netzen, die nicht mehr Strom als die fünf Megawatt aufnehmen können.