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Merseburg Merseburg: Hilfe, das Kondom ist geplatzt!

Von UNDINE FREYBERG 27.09.2010, 17:26

MERSEBURG/MZ. - "Schatz, ich bin schwanger." Er: "Aber ich hab' doch ein Kondom benutzt." Sie: "Na das ist ja dann wohl geplatzt." Er: "Kann denn nicht mal jemand Kondome erfinden, die nicht platzen?" Die Lösung: "Mach's doch selbst. Studiere Kunststofftechnik an der Hochschule Merseburg." So und ähnlich klangen Werbespots der Hochschule Merseburg, die im September im Radio zu hören waren.

"Das war eine Premiere für uns", erzählte Pressesprecherin Katharina Wilsdorf der MZ. In ganz Mitteldeutschland, im Raum Berlin und im Verbreitungsgebiet des Radiosenders ffn seien die Spots zu hören gewesen. "Damit wollten wir besonders für unsere Studienrichtungen Kunststofftechnik und Technische Redaktion Reklame machen." Wieviele junge Leute sich daraufhin tatsächlich dafür entschieden haben, in Merseburg zu studieren, wisse man aber noch nicht. "Aber es wird auch in diesem Jahr eine Umfrage unter den Studenten geben, wie sie auf unsere Hochschule gekommen sind. Vielleicht wissen wir dann mehr."

Die Radiowerbung sei übrigens von Ralf Kirmse produziert worden. "Er ist Absolvent unserer Hochschule und hat ein eigenes

Tonstudio", erzählt Katharina Wilsdorf. Allerdings wolle man versuchen, so etwas künftig von den Studenten selbst machen zu lassen. "Die haben mit Sicherheit tolle Ideen für so etwas."

Im Augenblick laufen die Vorbereitungen für den Start des neuen Studienjahres. Die Studentinnen Anne Pannier (21), Jasmin Weiß (24), Kristin Vetter (21) und Ines Engebrecht (23) bereiten seit Montag 550 Willkommens-Pakete für die neuen Erstsemester vor. "In die Tüten kommt unser Hochschul-Willkommensheft, Flyer der Studentenklubs und von unserem Hochschul-Shop, eine Mini-Tüte Gummibärchen und ein Hochschul-Kuli", erzählt Katharina Wilsdorf. "Wir packen auch einen Stadtplan von Merseburg mit hinein. Aber nicht, weil die Stadt uns darum gebeten hat. Wir mussten die Stadt fragen, ob sie uns so etwas zur Verfügung stellen könnte." Überhaupt habe man den Eindruck, dass das wirtschaftliche Potential der Studenten in der Stadt kaum jemanden interessieren würde - die Verwaltung nicht und auch nicht die Geschäftsleute.

"Es gibt in der Stadt keine wirklichen Angebote für Studenten - in Kneipen oder Geschäften. Zumindest keine, die uns bekannt sind und die die Studenten mal abends oder auch am Tag in die Stadt ziehen würden", meinte Jasmin Weiß aus Merseburg, die Chemie- und Umwelttechnik studiert. In anderen Städten sei das ganz anders, die ließen sich richtig was einfallen. "Deshalb ist es doch kein Wunder, wenn die Studenten nach Halle oder Leipzig fahren oder einfach auf dem Campus bleiben."