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Kreisvorstand um Tillschneider bestätigt Landratswahl im Saalekreis: AfD stellt Polizist aus Merseburg auf

Im Kampf um das Landratsamt im Saalekreis gibt es nun einen dritten Bewerber: Die AfD nominiert den Merseburger Uwe Arendt. Im Landtagswahlkampf in Landsberg und Bad Dürrenberg setzt die Partei dagegen auf externe Unterstützung.

Von Robert Briest Aktualisiert: 16.11.2025, 21:13
AfD-Kandidat Uwe Arendt
AfD-Kandidat Uwe Arendt Foto:rob

Merseburg/Mz. - Das Kandidatenfeld für die Landratswahl am 7. Juni 2026 im Saalekreis nimmt Konturen an. Nachdem bereits feststand, dass CDU und Linke mit Sven Czekalla und Kerstin Eisenreich jeweils Landtagsabgeordnete ins Rennen schicken, hat am Wochenende auch die AfD ihren Kandidaten nominiert. Die Partei setzt dabei auf einen Landesbediensteten: Uwe Arendt.

Verheiratet, zwei Kinder, beruflich arbeite er bei der Polizei in Halle, so hatte sich Arendt im vergangenen Jahr als Neuling im Merseburger Stadtrat vorgestellt. Auch im Kreistag ist er seit 2024 vertreten. Dort wie im Stadtrat hatte ihn die AfD jeweils für den Vorsitz des Gremiums nominiert – beide Male erfolglos. Im Kreistag stimmte aus taktischen Gründen selbst die eigene Partei gegen ihn.

96 Prozent für Uwe Arendt - Parteitag ohne Presse

Von der erhielt er nun offenbar Rückendeckung. Der Parteitag des AfD-Kreisverbandes fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Wie der Kreisvorsitzende Hans-Thomas Tillschneider im Nachgang mitteilte, habe Arendt 96 Prozent Zustimmung erhalten. Einen Gegenkandidaten habe es nicht gegeben. Das galt offenbar auch für alle anderen Wahlen auf dem Parteitag. Dies wie auch die Wahlergebnisse jenseits von 95 Prozent wollte Tillschneider als Zeichen der Geschlossenheit verstanden wissen.

Der Kreisvorstand stand ebenfalls zur Wahl. In der Spitze gab es dabei kaum Veränderungen: An der Seite von Tillschneider stehen die anderen beiden Landtagsabgeordneten und bereits bestätigten Landtagskandidaten Daniel Wald und Florian Schröder als Stellvertreter. Edgar Idel ist Schriftführer und Bernd Koch Schatzmeister.

Landtagskandidaten für 2026 stehen

Mittlerweile hat die AfD auch beschlossen, wer die zuletzt noch vakante Kandidatur im Landtagswahlkreis Landsberg-Bad Dürrenberg übernehmen soll. Mit Gordon Köhler setzt die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte Partei dabei auf einen Bewerber von außen. Der zweite stellvertretende Fraktionschef der AfD und Sozialausschussvorsitzende im Landtag kommt aus dem Jerichower Land. Die „räumliche Nähe zwischen dem willkürlich zugeschnittenen Wahlkreisgebiet und dem Wohnort des Kandidaten ist nur ein und nicht einmal das wichtigste Kriterium“, begründete Tillschneider, warum sein Kreisverband niemanden aus den eigenen Reihen aufstellt.

Wohnortferne Kandidaturen der Parteielite im Saalekreis haben bei der AfD Tradition. Landeschef Martin Reichardt aus der Börde holte im Februar hier sein Direktmandat für den Bundestag.