Vom 350-Millionen-Betrug bis zur gemogelten Kilometerangabe Jäger des verlorenen Geldes: So ist die Steuerfahndung in Sachsen-Anhalt Sündern auf der Spur
Christof Leis leitet im Finanzamt Halle die Steuerfahndung für den Süden Sachsen-Anhalts. Arbeit hat seine Abteilung reichlich, denn Jährlich versuchen Firmen und Privatleute, den Fiskus um Millionensummen zu betrügen.

Halle/Merseburg/MZ. - Es begann mit einer anonymen Anzeige. Der handschriftliche Zettel sei schwer zu entziffern gewesen, berichtet Christof Leis. Dass er und seine Fahnder vom Finanzamt Halle dem Hinweis dennoch nachgingen, hat sich für den Staat ausgezahlt. Er führte tief in ein scheinbares Firmengeflecht hinein, über das Kupferkathoden aus dem Nicht-EU-Ausland nach Deutschland importiert wurden. Vorgeblich über sechs, sieben Zwischenhändler, um sich jeweils die Steuer erstatten zulassen. Am Ende sei über die Jahre so ein Umsatzsteuerschaden von 350 Millionen Euro zusammengekommen.