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Innovation in Merseburg Innovation in Merseburg: Auf Lecksuche in der Pipeline

Von DIANA DÜNSCHEL 24.09.2013, 17:25
Garston Lück bei Kontrollarbeiten an einem Lecksuchmolch.
Garston Lück bei Kontrollarbeiten an einem Lecksuchmolch. PETER WÖLK Lizenz

MERSEBURG/MZ - Pipelines sollten möglichst kein Leck haben. Werden in ihnen wassergefährdende Stoffe transportiert, sind die Betreiber sogar gesetzlich verpflichtet, regelmäßig die Dichtheit nachzuweisen. Dabei kann die Firma ARS Anlagen und Rohrsysteme Betriebsführung & Service GmbH helfen. Für solche Zwecke hat sie den Lecksuchmolch entwickelt.

„Das Gerät schwimmt einfach mit dem Produktstrom durch die Rohrleitung. Gibt es ein Leck, würde das der Lecksuchmolch als Geräusch erkennen und registrieren. Seine Daten werden aufgezeichnet und ausgewertet. Wir sind heute in der Lage, selbst stecknadelgroße Lecks auf den Meter genau lokalisieren zu können“, erklärt Geschäftsführer Roland Karge. Und die Entwicklung gehe natürlich immer weiter. Ziel sei es, die Laufeigenschaften der Lecksuchmolche zu verbessern, ihr Gewicht und die Geräte überhaupt zu verkleinern, damit sie selbst in den kleineren Pipelines eingesetzt werden könnten. „Mittlerweile sind Rohre von nur 15 Zentimetern Durchmesser da für uns kein Problem mehr“, so Roland Karge weiter.

Am 1. November beginnt mit der Veröffentlichung der Ausschreibung für das Jubiläumsjahr 2014 der 20. Wettbewerb um den „Großen Preis des Mittelstands“. Im Internet findet man Informationen zum Wettbewerb, zur Besetzung der Regionaljurys und zur Oskar-Patzelt-Stiftung. Auch die Auflistung nach Bundesländern/Wettbewerbsregionen geordneten Unternehmen, Banken und Kommunen, die in diesem Jahr ausgezeichnet wurden, kann dort eingesehen werden.Informationen gibt es im Internet unter www.opwerk.de

Die ARS ist das einzige Unternehmen in Deutschland, das die Betriebsführung für Pipelinesysteme mit flüssigen und gasförmigen Produkten europaweit als Komplettservice inklusive des Einsatzes von Lecksuchmolchen anbietet. Sie betreut deutschlandweit aktuell rund 3 000 Kilometer Rohrleitungen, in den zum Beispiel Heizöl, Benzin oder Sole transportiert wird. Ihre Auftraggeber sind dabei unter anderem die Total Raffinerie Mitteldeutschland GmbH, die Dow Olefinverbund GmbH oder die Linde Gruppe. Mit ihnen werden in der Regel langfristige Verträge mit einer Laufzeit bis zu zehn Jahren abgeschlossen.

Doch das soll langfristig nicht das einzige Geschäftsfeld bleiben. „Wir bieten auch einen umfangreichen technischen Service für Windkraftanlagen an“, so der Geschäftsführer. Das reiche von der Turmreinigung außen und innen bis zum Abriss und Recyceln alter Windräder, die jetzt immer öfter größeren neuen Anlagen am gleichen Standort weichen müssten. „Und dafür suchen wir dringend neue Fachkräfte, die flexibel und höhentauglich sein müssen und die E-Technik beherrschen sollten“, lädt Roland Karge Interessenten ein, sich zu bewerben.

Die Erfolgsgeschichte der 1997 gegründeten ARS mit ihren fünf Niederlassungen, rund 90 Mitarbeitern und den seit 2010 für den eigenen Firmennachwuchs ausgebildeten Azubis ist jetzt mit einer besonderen Auszeichnung gekrönt worden. Das Unternehmen hat den Oskar des Mittelstands 2013 erhalten, wie der „Große Preis des Mitelstands“ der Oskar-Patzelt-Stiftung auch genannt wird. ARS wurde zusammen mit 29 anderen Firmen als Beste des 19. bundesweiten Wettbewerbs aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt geehrt.

Die viereinhalb Kilogramm schwere Preisträgerstatue, die tatsächlich dem aus Hollywood bekannten Oscar ähnelt, findet nun nicht nur in den Räumen in der Merseburger Hoppenhauptstraße einen Ehrenplatz und ist künftig auf Briefbögen und -umschlägen zu finden. Roland Karge ist auch sichtlich stolz auf diese Auszeichnung, bei der es für die Unternehmen übrigens nicht um einen finanziellen Preis, sondern einzig und allein um die Ehre, öffentliche Anerkennung und Bestätigung der Leistungen geht. „Der Oskar hat Außenwirkung. Er ist ein Aushängeschild für die Wirtschaft“, betont er und weiß, dass es in der Wettbewerbsgeschichte noch nie vorkam, dass ein Unternehmen im einen Jahr bereits zu den Oskar-Finalisten gehörte und im nächsten Jahr nicht nur wieder vorgeschlagen wurde, sondern auch gewann.