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Heinrich lädt nach Merseburg

Von Elke Jäger 08.08.2006, 17:33

Merseburg/MZ. - Nun prangt das Anlitz Heinrich II (973-1024) in elf Städten Mitteldeutschlands auf Plakaten und wirbt für einen Besuch im (fast) wieder hergerichteten Kapitelhaus Merseburg. Der König als Botschafter der Domstadt, dessen Einladung man bestimmt gern Folge leistet.

Am Dienstag wurde vor der Konzerthalle Ulrichskirche in Halle der Auftakt für die Marketingkampagne zur Wiedereröffnung des historischen Bauwerks gegeben. Dabei erhalten die Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatsstifts Zeitz Unterstützung von der Ströer Deutsche Städte Medien GmbH.

Das Unternehmen, das bereits die Ausstellung "1000 Jahre Bistum Merseburg" beworben hatte, lässt für das Kapitelhaus rund 5000 Plakate anbringen. Zwei Drittel davon kostenfrei, Ströer will damit das Domstift als Sponsor unterstützen. "Wir möchten, dass viele Menschen darauf aufmerksam werden", argumentiert Peter Kükenshöner, Niederlassungsleiter Sachsen-Anhalt und begründet das Engagement mit der "eigenen Begeisterung für das Projekt". In elf Städten in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen - darunter Leipzig, Halle, Erfurt, Jena, Magdeburg und natürlich auch Merseburg - wird das Heinrich-Plakat auf das Kapitelhaus und die Ausstellung hinweisen.

Domherr Prof. Arno Sames bedankte sich bei Ströer für die tatkräftige Mitwirkung. Nach der Zeitzer Stiftsbibliothek und dem Naumburger Domschatzgewölbe könne nun das Merseburger Kapitelhaus der Öffentlichkeit ansprechend und sachgemäß präsentiert werden. Sames unterstrich, dass die Domstifter ihren kulturpolitischen Schwerpunkt im Süden Sachsen-Anhalts setzen wollen.

Das Kapitelhaus hinter dem Dom war bis zum 19. Jahrhundert das Verwaltungs- und Repräsentationsgebäude des Merseburger Domkapitels. Sein Ursprung reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Während des Zweiten Weltkrieges wurde es teilweise beschädigt und jahrzehntelang nicht wieder instand gesetzt. So waren viele Schäden irreparabel. Die bis dahin immer noch original erhaltene Ausmalung des Kapitelsaales sowie die hölzerne Balkendecke gingen (bis auf Reste) unwiederbringlich verloren. Beides ist nach historischem Vorbild neu gefertigt worden.