1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Häuser-Abriss ist vom Tisch

Häuser-Abriss ist vom Tisch

Von Gerhard Grulke 20.10.2005, 16:48

Braunsbedra/MZ. - "Ich kann keinen Sinn in diesem Abriss erkennen." Jana Heide Braunsbedraerin"Ich kann keinen Sinn darin erkennen, dass die Häuser mit den gemütlichen Wohnungen, in denen vor allem ältere Mitbürger wohnen, verschwinden sollen. Und ich finde es übel, dass sogar noch Mietverträge von der Geiseltaler Wohnungsgesellschaft ausgegeben worden sind, obwohl man sicher schon den Abrissantrag gestellt hatte", meldete sich Jana Heide im Namen ihrer Eltern, die dort wohnen, zu Wort. Gleich anschließend wollte Thomas Hartmann wissen, was es mit den Gerüchten um einen Einkaufsmarkt auf sich habe, der dort entstehen soll. "So gravierend ist der Leerstand in den besagten Häusern gar nicht. Wir sind extra dorthin in die Parksiedlung gezogen, und wir fühlen uns in dem schönen Umfeld wohl", versicherte der junge Braunsbedraer.

Auf die Tagesordnung des Stadtrates war der Punkt "Abriss von fünf Wohnblöcken im Rahmen des Programms Stadtumbau Ost" von der Wohnungsgesellschaft, einer 100-prozentigen Tochter der Stadt, gebracht worden. Diese hat 1 592 Wohnungen in ihrem Eigentum, von denen 124, das sind 7,8 Prozent, leer stehen. Das trifft auch auf die Wohnungen in den Mehrfamilienhäusern 2 bis 9 in der Merseburger Straße und 12 / 13 sowie 14 / 15 in der Glück-auf-Straße in der Siedlung gegenüber dem schönen Stadtpark zu.

Als die Häuser 1994 saniert wurden, hatte die Stadt noch Wohnungsbedarf. Nun sei die Jugend leider weggezogen, stellte Bürgermeister Frank Gebhardt (CDU) fest, bevor er die Stadtratsfraktionen befragte. Aus allen kam die gleiche Antwort: Nein zum Abriss und die Forderung, mit dem Vermieter ernsthaft zu reden.