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Energiekrise in der Chemieindustrie „Perspektive Leuna“ - Beschäftigte demonstrieren, um ihre Arbeitsplätze zu retten

Bei einer Demonstration direkt vor dem Leunawerk verdeutlicht die Gewerkschaft IG BCE, dass viele Arbeitsplätze in Chemieunternehmen im Saalekreis in Gefahr sind.

Von Laura Nobel Aktualisiert: 21.09.2022, 20:41
Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie hatte am Mittwoch zu einer Kundgebung vor dem Hauptor in Leuna aufgerufen.
Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie hatte am Mittwoch zu einer Kundgebung vor dem Hauptor in Leuna aufgerufen. ( Foto: Arbeitnehmerschaft)

Leuna/MZ - „Perspektive Leuna“ war das Motto einer Kundgebung, die am Mittwochnachmittag am Haupttorplatz vor dem Chemiestandort stattfand.

Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) hatte kurzfristig dazu aufgerufen. Dabei ging es um die Energiekrise und mögliche Auswirkungen auf den Chemiestandort Leuna und darüber hinaus.

Produktionsstopp vpn SKW Piesteritz macht Mitarbeitern in Leuna Sorge

Gerade der zunächst geplante Produktionsstopp der SKW Piesteritz habe zu großer Sorge bei vielen Unternehmen geführt, erklärt Noel Furchheim, Gewerkschaftssekretär der IG BCE Halle-Magdeburg, der mehrere Unternehmen in der Region betreut. Zwar wurde für Piesteritz eine Lösung gefunden, doch es sei nicht abzusehen, wie sich die Situation durch die steigenden Energiekosten in Zukunft noch entwickeln wird. Die Chemieunternehmen am Standort und auch darüber hinaus seien voneinander abhängig, da sie etwa auf die Produkte angewiesen sind. Deshalb sei die Sorge groß, dass eines der Unternehmen aufgrund der Energiekrise in eine Schieflage geraten könnte. „Das könnte eine Kettenreaktion auslösen, die nicht mehr aufzuhalten ist“, so Furchheim.

Gewerkschaft IG BCE sieht tausende Jobs in der Region in Gefahr

Die Gewerkschaft sieht dadurch tausende Industriearbeitsplätze in Gefahr. Eine solche Situation habe nicht abzusehende Folgen für die ganze Region. Deshalb brauche es eine große Lösung, fordert der Gewerkschaftssekretär.

„Wir brauchen eine Perspektive. Ich will nicht sagen, dass es einfach ist, eine zu finden, aber es muss etwas passieren.“ Ansonsten stehe viel auf dem Spiel. Das müsse man sichtbar machen, erklärt Furchheim den Hintergrund der Kundgebung.