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Der Weg der bunten Wünsche

Von Undine Freyberg 23.03.2006, 17:35

Alberstedt/MZ. - Aufgeschrieben hatte diese Worte die 22-jährige Theres Bernhardt, und es sollte nicht der einzige Wunsch bleiben, der in dieser Nacht an die Fichte, die einst auf dem Edelhof stand, gehängt wurde.

Zum ersten Mal hatte der Heimat- und Kulturverein die Alberstedter eingeladen, kurz vor Mitternacht am 31. Dezember vom alten Jahr Abschied zu nehmen, und rund 30 Leute kamen auch in die Kirche.

16 von ihnen schrieben einen Wunsch auf das vorbereitete Papier und hängten ihn an den Wunschbaum. "Der Baum ist zwar Ende Januar verbrannt worden, aber die Wünsche haben wir aufgehoben", erzählt Vereinsvorsitzende Silvia Bernhardt. Alle Wünsche wurden abgeschrieben und kommen in die Ortschronik.

Am häufigsten genannt wurden Wünsche wie Gesundheit, Liebe, Frieden und Glück - und das meiste nicht mal für sich selbst, sondern für andere. Die zehnjährige Nadine wünschte sich, dass ihre Oma wieder gesund wird. Eine Frau schrieb, dass sie ihrer Bekannten ganz viel Kraft wünscht. Jemand anders wünschte Frieden und Freundschaft für die Kinder der Welt. "Und wer weiß, vielleicht erfüllen sich ja sogar einige Wünsche übers Jahr - wenn auch nur im Kleinen", meinte Silvia Bernhardt.

In jedem Fall könnten der Wunschbaum und die silvesterliche Abschiedsnacht zu einer Tradition in Alberstedt werden, denn schon jetzt sind die Vereinsmitglieder der Meinung, dass die Kirche auch in der kommenden letzten Nacht des Jahres geöffnet werden sollte. "Ich hatte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass so viele Menschen kommen würden, aber ich bin da in meinen Wünschen auch bescheiden", lächelte Silvia Bernhardt. "Wenn einer mehr da ist als ich, dann sind wir schon zwei und die Arbeit hat sich gelohnt."