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Büffeln für den neuen Job

Von Elke Jäger 23.03.2005, 16:05

Leuna/Merseburg. - Beide drücken seit Mitte Dezember 2004 die Schulbank bei der Bildungs-, Vermittlungs- und Unternehmensberatungs GmbH in Merseburg (BVU) und arbeiten sich zudem in die Aufgaben eines Kraftwerkers ein. "Man weiß ja, warum man lernt", begründet Seyfahrt seinen Einsatz und Höpner pflichtet ihm bei: "Ich kann mir hier eine relativ sichere Zukunft aufbauen."

Wenn die Männer die Prüfungen ordentlich schaffen - und da sind beide zuversichtlich - ist ihnen ein Job garantiert: Bei der Trea Leuna, und sie wissen schon genau, wo sie dann arbeiten werden. Der 48-Jährige wird Schichtleiter, sein Kollege Anlagenfahrer.

Die Qualifizierung hat die BVU übernommen. "Wir haben uns schon vor dem ersten Spatenstich bei der MVV Mannheim mit einem Umschulungskonzept vorgestellt und dann den Auftrag für die Trea bekommen", sagt Hartmut Pietzsch, geschäftsführender Gesellschafter, stolz. Die Auswahl unter den Hunderten Bewerbungen traf Mannheim selbst, um alles andere kümmerte sich die BVU.

"Es gibt für jeden der 22 einen individuellen Qualifizierungsplan", erläutert Pietzsch. Es wurden verschiedene Qualifizierungsmodule entwickelt, angefangen von mathematisch-technischen Grundlagen bis zum Kraftwerksbetrieb. Jeder lerne das, was er am künftigen Arbeitsplatz brauche. Dazu gehören fachpraktische Unterweisungen, unter anderem in einer MVV-Anlage in Essen. Pietzsch lobt die enge Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, aber auch mit der Trea und bekräftigt: "Es ist eine Vollzeitqualifizierung. Den Teilnehmern wird nichts geschenkt."

Das sehen Reiner Seyfarth und Ingolf Höpner auch so. "Man muss sich schon noch zu Hause hinsetzen", betont der Braunsbedraer, der früher in Lützkendorf arbeitete und einen Job hatte, als er sich bewarb. "Das Alter hat beim Vorstellungsgespräch keine Rolle gespielt, es gibt noch Ältere hier." Elektromonteur Höpner war jahrelang auf Montage, dann ging die Firma pleite. Jetzt sind auch Frau und Tochter heilfroh, dass es in der Region geklappt hat mit einem Job. Für die Prüfungen am 1. April drücken sie kräftig mit die Daumen.