1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Bad Lauchstädt: Bad Lauchstädt: Sanierung des Kursaals bald fertig gestellt

Bad Lauchstädt Bad Lauchstädt: Sanierung des Kursaals bald fertig gestellt

Von Michael Bertram 09.10.2013, 21:20
Spätestens Mitte November soll das Gerüst rund um den Kursaal in Bad Lauchstädt endgültig verschwunden sein.
Spätestens Mitte November soll das Gerüst rund um den Kursaal in Bad Lauchstädt endgültig verschwunden sein. Peter Wölk Lizenz

Bad lauchstädt/MZ - Noch einen Monat warten, dann ist es endlich soweit: der zumindest obenrum aufgehübschte Kursaal in den Bad Lauchstädter Kuranlagen lässt nach langen Sanierungsarbeiten wieder die Hüllen fallen. Und das Ergebnis kann sich zumindest zum Teil sehen lassen, denn das einst so marode, fast schon einsturzgefährdete Dach ist frisch saniert und neu eingedeckt worden. „Bis Anfang, Mitte November sollen die Arbeiten dann endgültig abgeschlossen sein, so dass auch das Gerüst und die Plane drumherum verschwunden sein werden“, bestätigte am Mittwoch noch einmal der zuständige Architekt Jens Reile auf MZ-Anfrage.

Der mächtige Kran, der seit Monaten im Kurpark thronte, ist schon eine ganze Weile verschwunden. Derzeit laufen noch die letzten Dachdeckerarbeiten, wie der Architekt sagte. „Etwa 50 Prozent der Fläche sind bereits gedeckt“, sagte Reile. „An einem solchen Bauwerk zu arbeiten, ist nun mal etwas anderes als das Dach eines Einfamilienhauses zu decken“, warb er um Verständnis für die langwierigen Arbeiten.

Besonders diffizil gestalteten sich diese nicht nur aufgrund des schlechten Zustands des Gebäudes, sondern auch durch die Bauweise. Eine Vielzahl von Dachgauben macht die Arbeiten zu einem Puzzle, das nun wenige Fachkräfte lösen mussten. „Für diese Detailarbeiten bekommt man ja auch nicht immer und sofort einen riesigen Trupp an Arbeitern“, erklärte Reile die schwierige Situation, vor der er stand.

Bis zum Monatsende soll das Dach komplett gedeckt sein und der Witterungsschutz für das wertvolle historische Gebäude sichergestellt sein. Gerade daran hatte es ja vor der Sanierung gehapert, was immense Schäden zur Folge hatte. Beim damaligen Rundgang auf dem Dach hatte der Architekt zudem erklärt, in welchem Zustand er den Mansarddachboden vor Beginn der Arbeiten vorgefunden hatte. Nagekäfer und holzzerstörende Pilze hatten dem Holz enorm zugesetzt - der Boden musste daraufhin komplett entfernt und erneuert werden. Lediglich die 200 Jahre alte Balkenkonstruktion blieb erhalten. Zwei Drittel des Materials musste insgesamt getauscht werden, so die Bilanz.

Um die Konstruktion zu verstärken, musste zudem Stahl installiert werden. Die versteckten Elemente sollen später nicht nur die lediglich eingehängte Decke, sondern den gesamten Dachstuhl stützen. Die gesamte Dachsanierung kostete das Land, in dessen alleinige Verantwortung der Erhalt der Gebäude noch bis zum Jahresende fällt, fast eine Million Euro. Weitere Gelder sind zugesagt, denn die Sanierung der Innenräume des einst prächtigen Kursaalgebäudes steht noch aus. Bei einem Vor-Ort-Termin erneuerte Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) kürzlich noch einmal sein Versprechen, sich dafür einzusetzen, weitere 3,6 Millionen Euro beizusteuern und auch Geld für die Sanierung der übrigen Kuranlagen-Immobilien nach Lauchstädt weiterzureichen.

Mit der etwas verspäteten Fertigstellung haben die Planer pünktlich zum Jahresende alle Voraussetzungen geschaffen, um den für die Kuranlagen GmbH vor allem aus finanzieller Sicht bedeutsamen Kursaal im kommenden Jahr auch innen zu neuem alten Glanz zu verhelfen. Architekt Reile und auch Bauleiter Frank Litzba würde es freuen. Denn nach eigenen Aussagen ist der Kursaal für beide ein ganz besonderes Projekt in ihrer bisherigen Karriere.