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Rosenmontags-Unfall in Köthen Rosenmontags-Unfall in Köthen: Verunglückte Frau doch schwerer verletzt

Von matthias bartl und stefanie greiner 07.03.2014, 21:54
Rosenmontagsumzug in Köthen
Rosenmontagsumzug in Köthen archiv/Heiko Rebsch Lizenz

köthen/MZ - Die Frau aus Köthen, die Rosenmontag unter einen Umzugswagen gerutscht war, ist doch schwerer verletzt worden als von der Polizei zunächst angegeben und wurde noch am Montag in die Uni-Klinik Halle verlegt. Polizeirat Hans-Peter Klimmek sprach am Freitag gegenüber der MZ von Kopf- und Hüftverletzungen.

Die Polizei war erst im Laufe des Donnerstags zu weiteren Erkenntnissen gekommen. Danach habe die Frau während des Umzugs versucht, auf den Wagen Nr. 91 zu klettern. Dabei sei sie abgerutscht und unter den Wagen gefallen, der ein freischwingendes Boot darstellte. „Dabei wurde sie eingeklemmt und verletzt, aber überrollt wurde sie nicht“, so Klimmek auf MZ-Nachfrage. Die Frau sei anschließend von Zuschauern und so genannten „Radengeln“ unter dem Wagen hervorgezogen worden.

Polizist in der Nähe

Ein in der Nähe postierter Polizist des Verkehrsdienstes habe zu dem Vorfall einen Journaleintrag gemacht und auch zwei Zeugen befragt. Die Personalien der Frau seien aber nicht aufgenommen worden, die Frau sei nicht ansprechbar gewesen. Auch habe der Lebensgefährte der Frau, der daneben stand, sich nicht etwa unmittelbar nach dem Unfall gemeldet. „Er hat sich dem Kollegen in der Friedhofstraße nicht zu erkennen gegeben“, sagt Klimmek. Zu Folgeinformationen war die Polizei erst über den Weg DRK und Krankenhaus gekommen.

Stephanie Wilke war dabei, als der Unfall passierte. „Die Frau war bis zum Bauch unter dem Wagen“, sagt die Köthenerin. Sie hat gesehen, dass die Frau an der Seite des Umzugswagens zwischen den Rädern lag und von ihm mitgeschleift wurde, wobei sie sich drehte.

Zuschauer helfen

Die Zuschauer am Straßenrand hätten versucht, den Fahrer darauf aufmerksam zu machen. „Wir haben geschrien“, sagt Stephanie Wilke. Zunächst ohne Erfolg. Der Wagen sei weitergerollt. Als er schließlich angehalten habe, sei sie zu der Frau gerannt. Weitere Umstehende seien hinzugekommen und hätten die Frau unter dem Wagen hervorgezogen.

„Ich bin hingerannt, weil ich Ärztin bin“, sagt eine Frau, die nicht namentlich genannt werden will. „Sie war bei Bewusstsein“, sagt sie. Die Frau hätte aber nicht aufstehen können. Polizisten hätten geholfen, sie von der Straße zu tragen.

Wie die Frau unter den Wagen gekommen ist, haben die beiden Augenzeuginnen nicht gesehen. Stephanie Wilke erzählt, dass dieser Wagen bereits an ihr vorbei gewesen sei und sie schon zum nächsten geguckt habe. Plötzlich habe sie dann mitbekommen, dass etwas passiert ist.

„Ich wünschte mir“, sagt Klimmek dazu, „dass Zeugen nicht nur in Facebook schreiben, sondern auch direkt zur Polizei gingen. Das wäre manchmal hilfreich.“