Party der Zwölftklässler: Party der Zwölftklässler: Abiturienten feiern mit der Maus

Köthen/MZ/kan - Der Jubel übertönte gestern den Baulärm am Ludwigsgymnasium in der Köthener Wallstraße. Da wurde angefeuert, geschrien und geklatscht, was das Zeug hielt. Hinter der Turnhalle standen sich Lehrer und Schüler in einem nicht ganz ernst gemeinten Wettstreit gegenüber. Pokale gab es nicht zu gewinnen, hier ging es um den moralischen Sieg. Und das obwohl der Sieger von vorn herein feststand: 76 Abiturienten aus vier Klassen haben mit dem gestrigen Tag zwölf lange Schuljahre zum erfolgreichen Abschluss gebracht.

Das wurde im Sinne der Tradition des Abi-Streichs gefeiert. Unter dem Motto „12 Jahre - Lach- und Sachgeschichten mit der Maus“, begingen die Abiturienten 2013 ihren letzten Schultag mit einem bunten Programm, bei dem die Lehrer auf die Schippe genommen wurden. Als Moderatoren hatte das Abi-Komitee sogar Maus und Elefanten gewinnen können. Lars Berthold als Elefant überragte Maus Lisa Flemming zwar um zwei Köpfe. Auf die Moderation freilich wirkte sich das Missverhältnis nicht negativ aus.

Elefant und Maus führten durch eine „Abi-Sendung“ mit sportlichen Wettkämpfen Sketchen und Tanzeinlagen. Die Lehrer, im übrigen wegen der Unterrichtspflicht recht spärlich vertreten, bekamen bei diesem Abi-Spaß eine faire Chance. In den Wettkämpfen konnten sie beim Dichterwettstreit, beim Wettrechnen und beim Seilspringen dank mehrjähriger Fachkompetenz punkten, mit einer Abstimmung per Applaus wurden sie in diesen Disziplinen zum Sieger gekürt.

Weniger gut kam mancher Pädagoge bei den Sketchen weg. So spielte Saskia Unger den Biologie-Lehrer, der mit Schnäuzer und riesiger Audi-Kette um den Hals im Laufauto „angerast“ kam und im Unterricht den Schülern ständig neue Nachnamen gab. Diese Darstellung war zweifelsfrei einer der Höhepunkte im Programm, der mit kräftigem Applaus bedacht wurde.

Auch der Heiratsantrag, den Elefant Lars Berthold - nun in Frack und Zylinder und auf Knien - seiner Deutschlehrerin machte, fand fiel Beifall. Erfolg hatte er allerdings nicht. Die Pädagogin lehnte ab - wegen des großen Altersunterschieds und der Bigamie, die sie riskieren würde, wie sie sagte.

Wirklich brüskiert wurde bei der Abi-Sendung des Jahrgangs 2013 jedoch kein Lehrer „Es ist alles nur Spaß“, versicherte Jennifer Laabs vom Abi-Komitee. Man habe die meisten Lehrer doch lieb, wurde sogleich ergänzt. Die Zwölftklässlerin erklärte übrigens auch, wie es zu dem Motto kam. „Das ist eine Sendung, die wirklich jeder kennt“, begründete sie die Wahl.

Die Vorbereitung für das Programm „Abi mit der Maus“ seien übrigens nicht nur wegen der Prüfungen schwierig gewesen, wie Franziska Migowski berichtete. Sie hat die Choreographien für die Tänze entwickelt. „Wir hatten immer Samstag früh Probe und manchmal kamen die Jungs noch mit einer Fahne dorthin“, beschreibt sie die widrigen Bedingungen. Mit dem Ergebnis des harten Trainings war sie im übrigen zufrieden. Wenn auch die komplett nüchternen Tanzeinlagen der jungen Männer nicht ganz überzeugten, ihr Jubel und ihre Freude taten es allemal.