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Viele Höhepunkte Bach und Luther zur Ehre - Dieses Programm hat der Musikdirektor der Landeskirche Anhalt geplant

Der Landeskirchenmusikdirektor Matthias Pfund will auch neue Zielgruppen erreichen.

Von Danny Gitter 12.05.2024, 09:00
LKMD Matthias Pfund bereitet sich auf die anstehenden Konzerte vor.
LKMD Matthias Pfund bereitet sich auf die anstehenden Konzerte vor. Foto: Danny Gitter

Dessau/MZ. - Es ist ja nicht so, dass es im bisherigen Kalenderjahr des Landeskirchenmusikdirektors (LKMD) der Evangelischen Landeskirche Anhalt langweilig und öde zuging. Schließlich ist die Zeit vor Ostern und Himmelfahrt selbst mit viel Musik gepaart.

Doch es gibt eben auch diese Zeit danach, die die eigentlichen Höhepunkte des musikalischen Kalenderjahres darstellt. Der LKMD Matthias Pfund, der in der Landeskirche der erste Ansprechpartner ist, wenn es um Musik geht, hat mit seinen haupt- und ehrenamtlichen Musikerkollegen an seinem Dienst- und Wohnort Dessau vor allem für die Johanniskirche wieder ein vielfältiges Programm zusammengestellt.

Neue Zielgruppen erschließen

„In der Regel kann man sich auf das hiesige Publikum verlassen. Es weiß unser Programm zu schätzen“, konstatiert Pfund auch im Rückblick auf die vergangenen Jahre. Doch es gilt eben nicht nur das vorrangig erwachsene Publikum zu unterhalten. Die Landeskirche will sich auch neue Zielgruppen erschließen. Deshalb erklingt als Einstimmung auf das lange Pfingstwochenende am Freitag, 17. Mai, um 16 Uhr das Familienkonzert „Die Konferenz der Tiere“ bei freiem Eintritt in der Dessauer Johanniskirche, mit einem Puppen- und Schauspiel sowie Klängen an der Orgel.

Das diesjährige Meisterstück des LKMD ist schon in intensiver Vorbereitung. Schon seit Wochen wird mit dem Lutherchor und Mitgliedern der Anhaltischen Philharmonie an „Kyrie und Gloria aus der Messe in H-Moll“ von Johann Sebastian Bach geprobt, um es zusammen mit Solisten, unter der Leitung von Pfund am 9. Juni, um 17 Uhr in der Johanniskirche zur Aufführung zu bringen. „Es ist ein sehr komplexes Werk, aber genau solche Herausforderungen sind es, die meine Choristen und ich suchen“, erzählt der LKMD.

Damit bewarb sich der damalige Leipziger Thomaskantor Bach als „Compositeur bei der Hof Capelle“ in Dresden. Sowohl in lutherischen als auch katholischen Gottesdiensten konnte das Stück aufgeführt werden. Mit besonderer Vielseitigkeit wollte Bach auch den Nerv des Opern- und Kirchenmusikpublikums in Dresden treffen. Drei Jahre später bekam der Komponist seinen ersehnten Titel am Dresdner Hof des „Compositeur bei der Hof Capelle“ zuerkannt.

Am 23. Juni wird um 17.30 Uhr in der Johanniskirche ein Meilenstein der deutschen Kulturgeschichte gewürdigt. Vor 500 Jahren erschien das erste Evangelische Gesangsbuch. „Lieder in deutscher Sprache, die von der Gemeinde gesungen wurden, waren etwas völlig Neues. Das half nicht nur die Ideen der Reformation zu verbreiten, sondern auch bei der Entwicklung der deutschen Sprache“, erklärt Pfund. Der LKMD und Charlotte Wernicke, die Leiterin des Dessauer Popchors, laden bei freiem Eintritt zum Mitsingen in die Johanniskirche ein.

Auch diesmal wird im Veranstaltungskalender der Ökumenische Orgelsommer nicht fehlen. Zum Auftakt gibt es am 21. Juni, ab 19 Uhr bei freiem Eintritt die Orgelnacht in verschiedenen Dessauer Kirchen. Wer will, der kann an allen vier Orten (Georgenkirche, 19.00 Uhr, Johanniskirche 19.45 Uhr, Propsteikirche St. Peter und Paul 20.30 Uhr und Petruskirche 21.15 Uhr) dabei sein oder auch nur einzelne Konzerte besuchen.

Weihnachtsoratorium zum Schluss

Mit sechs weiteren Veranstaltungen bis zum 8. September wird in der Johannis- und der Propsteikirche der Orgelsommer fortgesetzt. So kann am 22. August, ab 18 Uhr an einer Orgelführung in der Johanniskirche teilgenommen werden. Weitere Termine des Orgelsommers sind im Flyer „Musik in St. Johannis“, online und in den Schaukästen an der Johanniskirche einsehbar. Und während Johann Sebastian Bach bereits am 9. Juni im Kalender steht, wird mit seinem Weihnachtsoratorium am 15. Dezember zum Jahresabschluss ein weiteres traditionelles Werk aus dessen Feder in der Johanniskirche erklingen.

Info: Für das Konzert am 9. Juni, 17 Uhr, in der Johanniskirche sind Karten an der Abendkasse für 25 Euro/ermäßigt 20 Euro zu erwerben. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren haben freien Eintritt.