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Mehr als nur ein Symbol

Von SYLKE HERMANN 21.08.2009, 16:07

KÖTHEN/MZ. - Die Schule ist die erste im Altkreis Köthen, die mit dem Siegel für ihre vorbildliche Arbeit bei der Berufswahlorientierung geehrt wird. Armin Freyer verkündet den Gästen, dass seine Schule die Zertifizierung gar im ersten Anlauf gemeistert habe. "Wir wollten das Siegel nicht einfach als Symbol an unsere Schulwand pinnen. Wir haben dieses Verfahren vielmehr als Standortbestimmung verstanden, um zu sehen, wie weit wir sind."

Das Siegel, das im festlichen Rahmen bereits Mitte Juni in Halle verliehen worden ist, sei ein sichtbarer Beleg und Bestätigung, dass man gute Arbeit auf diesem Gebiet leiste. Ein geeigneter Platz sei ebenfalls bereits ausgemacht, wo es in den nächsten Tagen auch angebracht werden soll.

Cornelia Stork, Fachlehrerin für Wirtschaft, Technik und Hauswirtschaft an der Schule, berichtet im Gespräch mit der Mitteldeutschen Zeitung, dass sehr viel getan werde, um die Schüler gut auf die Berufswahl vorzubereiten. Sie nennt die mit dem VHS-Bildungswerk und der Deutschen Angestellten Akademie organisierten Praxistage - für Hauptschüler der achten Klassen wöchentlich, für Realschüler der neunten Klassen zweiwöchentlich. Hauptschüler der neunten Klassen gehen alle 14 Tage in Betriebe zum Praxistag. Die Vorabgangsklassen können bei den Tagen der Berufsorientierung lernen, Bewerbungen zu schreiben. Der Dessauer Verein Tradition und Zukunft sichtet die Bewerbungsunterlagen der Schüler, führt Bewerbungsgespräche mit ihnen. Und auch die AOK unterstützt die Schule, indem sie Einstellungstests mit den jungen Leuten macht. "Wir haben viele Partner, mit denen wir zusammenarbeiten", freut sich Cornelia Stork.

Ziel der kontinuierlichen Arbeit sei es, den angehenden Auszubildenden ein Gefühl zu geben, was sie im Beruf erwartet. "Wir weisen unsere Schüler immer wieder ausdrücklich darauf hin, sich zu informieren, was eigentlich hinter den Berufsbildern steckt. Und trotzdem nutzen sie die Quellen, die ihnen zur Verfügung stehen, nicht intensiv genug", sieht die Fachlehrerin besonders hier Reserven.

Die Jury rechnete der "Völkerfreundschaft" ihr Engagement in Sachen Berufsorientierung besonders hoch an, weil die Köthener Schule eben nicht über die besten Bedingungen verfüge, wie Karsten Bucksch von der Koordinierungsstelle für Kinder, Eltern und Großeltern in Naumburg hervorhebt. Er gehörte zur Jury, die das Zertifizierungsverfahren begleitete. Als Gast und Redner beim Sommerfest lobt er noch einmal die Vielzahl der Angebote. Das fächerübergreifende Arbeiten und die Tatsache, dass das große Thema Berufswahlorientierung an der Schule auf breite Schultern verteilt werde, sei mit ausschlaggebend für die Vergabe des Siegels gewesen.

Eine Sache regt Bucksch ganz konkret an und bezieht sich dabei auf die Wünsche von Schülern: Ehemalige Schüler, die jetzt einen Beruf lernen, sollten häufiger in den Unterricht kommen und berichten. Die Jury könne diese Herangehensweise nur empfehlen. Schon jetzt drückt Bucksch die Daumen für das Jahr 2012 wenn es gilt, das Siegel zu verteidigen.

"Wir wollen unsere Schüler soweit bringen, dass sie wissen, was sie wollen und die Voraussetzungen kennen, die für ihren Berufswunsch verlangt werden", formuliert Cornelia Stork den Anspruch für die weitere Arbeit.