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Köthen Köthen: Lichtblick für die Schotterpiste

Von sylke hermann 28.11.2011, 19:31

köthen/MZ. - Die sportliche Einlage hat Potenzial. Und deshalb will Armin Freyer auch, dass beim nächsten Mal alle mitmachen. Mitturnen. Vor Ende 2012 jedoch wird es kein nächstes Mal geben.

Ein paar von Freyers Schülern, die neben Bagger und Spaten ein Plätzchen finden, sind zum "Abtanzen des alten Sportplatzes", wie Landrat Uwe Schulze formuliert, an die frische Luft gekommen. Ein letzter, kurzer Sportstunden-Auftritt auf der Schotterpiste der Köthener "Völkerfreundschaft".

Die Sekundarschule hat lange die Stimme erhoben, sich beklagt und geschimpft, Konzepte geschrieben, die Planer arbeiten lassen und gute Gründe gefunden, warum der Landkreis endlich Geld in ihr Haus investieren müsse. Um die aus Sicht von Schülern, Lehrern und Eltern unzumutbaren Bedingungen für den Schulsport zu verbessern, die Schotterpiste zu einem vernünftigen Außensportplatz umzubauen.

Schon seit Jahren sind die Schüler darauf angewiesen, auf andere, nahe gelegene Sportplätze ausweichen zu können, sofern sich das mit den Planungen der anderen vereinbaren ließe. Oder man unterrichte selbst bei sommerlichen Temperaturen in der Halle, soweit die begrenzten Platzverhältnisse das zuließen. Die Konsequenz: Der Schulsport fristete an der "Völkerfreundschaft" lange ein Schattendasein.

Das Warten auf Besserung hat ein Ende. Am Montag sind die Offiziellen vom Kreis an der Schule, deren Leiter Freyer ist, und überbringen die gute Nachricht: Es gibt Geld für die Sanierung der maroden Außensportanlage. 330 000 Euro insgesamt. Los geht es sofort. Die Bagger sind da, Bäume am Rande der Schotterpiste bereits gefällt, die symbolischen ersten Spatenstiche vollzogen. In zwei Jahresscheiben bekommt die Schule den lang ersehnten Sportplatz. Ende 2012 will man fertig sein.

Der Landrat argumentiert, dass andere Schulen im Kreis Vorrang hatten. Es habe ihm immer leid um die "Völkerfreundschaft" getan, aber vergessen habe man die Sorgen und Nöte der Schule trotzdem nicht. Die Prioritäten waren klar definiert - und die erste Reihe sei nicht breit genug für alle gewesen.

Nun holt man das Versäumte an der Schule nahe des Köthener Wasserturms nach, man halte Wort, betont Uwe Schulze. "Für uns ist das ein ganz besonderer Tag", betont Armin Freyer, "es scheint sich ein Traum zu erfüllen."

Auch für Kerstin Kluge, die ehemalige Schulelternratsvorsitzende. "Wir mussten viele Jahre zurückstecken, weil das Geld für das Gymnasium ausgegeben wurde. Glücklich waren wir darüber nicht. Umso besser, dass jetzt endlich etwas passiert." Kerstin Kluges Sohn hat die zehnte Klasse verlassen, beim Schulelternrat gibt es einen Nachfolger. Trotzdem ist sie am montag gern gekommen: "Ich habe immer gesagt, ich mache das für die Schule und nicht nur für mein Kind."