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Köthen Köthen: Bauplan für Neustädter Platz noch einmal geändert

Von helmut dawal 15.10.2012, 16:55

köthen/MZ. - Zum einen will die Stadt auf die Umverlegung eines Kabels der Telekom verzichten, muss dafür aber die geplante Baumreihe etwas versetzen. Und zum anderen hatte sich herausgestellt, dass auf der westlichen Seite des Platzes die geplanten Kurvenradien und Zufahrtsbreiten nicht ausreichend sind, um den Lkw-Verkehr zum dort ansässigen Brennstoffhandel zu gewährleisten.

Deshalb soll die westliche Fahrbahn von 5,50 auf 8,40 Meter verbreitert werden. Beide Änderungen wurden von den Mitgliedern des Sanierungssausschusses des Stadtrates einstimmig beschlossen, allerdings nicht ohne kritisches Hinterfragen. Uwe Klimmek bemängelte namens der CDU-Fraktion, dass das Planungsbüro es versäumt habe, sich im Vorfeld mit dem Inhaber des Brennstoffhandels und weiteren Anliegern zu verständigen. Nunmehr erfolge eine erneute Planung durch das Architekturbüro. Die CDU-Fraktion sei nicht einverstanden damit, dass es für diese Nachbesserung ein Extra-Honorar gebe.

Für die Verbreiterung der Straße bekommt das Architekturbüro "keinen Nachtrag", wie es Baudezernentin Ina Rauer bezeichnete, also kein Extra-Honorar. Einen Nachtrag gebe es nur für die Grünflächenanlage, deren Änderung habe die Stadt aber beantragt.

Dietmar Sauer, Chef des für die Umgestaltung des Neustädter Platzes zuständigen Architekturbüros, wies Klimmeks Kritik zurück. Mit dem Inhaber des Brennstoffhandels habe es sehr wohl Gespräche gegeben, auch über Fahrzeuge. Sattelzüge von 16,75 Meter Länge wären auch bei der alten Planung auf den Hof gekommen, allerdings wäre dann auf der Straße ein Pkw-Stellplatz verloren gegangen. Zehn mal im Jahr kommen laut Sauer aber auch Sattelzüge mit 18 Metern Länge angefahren, die kämen dann überhaupt nicht auf den Hof. Dieser Sachverhalt wurde den Planern erst sehr spät bekannt. "Dass die Stadt Köthen in dieser Phase die Planung nochmal ändert, halte ich für eine sehr mittelstandsfreundliche Geste", bemerkte Sauer und stellte klar: "Es ist falsch, dass wir nichts getan haben."

Zur Problematik Telekom-Kabel erklärte Baudezernentin Ina Rauer, dass das Unternehmen bei früheren Baumaßnahmen Leitungen auf eigene Kosten umverlegt hat. Man sei davon ausgegangen, dass das auch am Neustädter Platz wieder so sein werde. Die Telekom wollte aber nunmehr 170 000 Euro für die Umverlegung haben. Zu recht, wie Überprüfungen ergaben. Denn der Neustädter Platz liegt im Sanierungsgebiet, und da schreibt das Baugesetzbuch vor, dass die Telekom einen Anspruch auf Rückerstattung ihrer Kosten hat. "Dieses Geld möchten wir uns sparen", sagte Ina Rauer.