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Karneval Karneval: Für Fernsehsendung eifrig geprobt

Von HELMUT DAWAL 07.01.2010, 16:58

KÖTHEN/MZ. - Wenn der MDR zur Aufzeichnung der Sendung "Närrisches Sachsen-Anhalt" nach Köthen kam, brauchten die Kukakö-ler quasi nur in Hauslatschen über den Marktplatz huschen, und schon waren sie mitten drin im Theater, während alle anderen Mitwirkenden längere Anreisewege in Kauf nehmen mussten.

In diesem Jahr ist das anders. Das ehrwürdige Theater wurde zum Bedauern vieler für alle Zeiten geschlossen, der Fernsehsender fand in Weißenfels eine neue Aufzeichnungsstätte. Nun muss der Kukakö auf Reisen gehen, will er sich dem närrischen Volk zwischen Arendsee und Zeitz präsentieren. Doch diese kleine Hürde nehmen die Köthener Karnevalisten gern in Kauf, machte Präsident Ronald Mormann in einem MZ-Gespräch deutlich. Nicht zuletzt auch deshalb, weil der Verein aus Sachsen-Anhalts Karnevalshochburg vor einigen Jahren mit darauf Einfluss genommen hat, den Inhalt der Sendung etwas zu ändern und sie zu dem zu machen, was sie heute ist - eine unterhaltsame Leistungsschau vieler Karnevalsvereine des Landes.

1998, blickte Mormann zurück, wurde zum ersten Mal der Köthener Rosenmontagszug vom MDR-Fernsehen live übertragen. Schon damals empfand der Kukakö-Präsident es erstrebenswert, eine Art "best of" des Karnevalsgeschehens des Landes zu etablieren, das auch ohne professionelle Künstler auskommt. "Das hat einiges an Überzeugungsarbeit gekostet, ist aber letztlich gelungen", sagte Mormann. Mit dem Präsidium des Karneval-Landesverbandes und den Verantwortlichen des MDR, Dittmar Kölle und Regisseur Christoph Albert, sei es gemeinsam gelungen, ab dem Jahr 2005 die Sendung deutlich breitenwirksamer zu gestalten. "Sie ist jetzt eine wirkliche ,best of-Karnevalsunterhaltungssendung', gestaltet ausschließlich mit Programmpunkten echter Vollblutkarnevalisten", sagte Ronald Mormann.

Das soll auch bei der diesjährigen Auflage so sein, und die Köthener wollen zum Gelingen wieder ihr Scherflein beitragen. Erstmals bei der Aufzeichnung dabei ist das Melkkarussell unter der Leitung von Evi Beck. Die zehnköpfige Truppe bringt ein lustiges Medley zu Gehör und hat dafür in den vergangenen Tagen eifrig geprobt. Zwei aus dem Melkkarussell - Axel Schüler und Annett Hecht - werden zudem in den Sachsen-Anhalt-Chor integriert sein.

Fernseherfahrung hat unterdessen Fritz, der Traktorist. Thomas Winkler wird wieder mit diversen Witzen aufwarten. "Und er ist so etwas wie ein running Gag, wird während der Show mehrfach eine Rolle spielen", kündigte Mormann an.

Der Kukakö-Präsident und sein Spannemann Hannes Donath werden erneut als die "Ziethe-Bäpers" mit von der Partie sein. Auf zwei Titel hat sich das Duo intensiv vorbereitet. Das ist das "Vorstände-Lied", das zur Melodie von Karel Gotts "Babicka" gesungen wird. "Wir nehmen uns damit auch selbst etwas auf die Schippe", äußerte Mormann. Das zweite Lied, dargeboten zur Melodie eines Volksliedes, ist einem ernsteren Thema, dem Klima-Gipfel, gewidmet.

Auch der Werdershausener Carnevalsverein (WCV) wirkt bei der Fernseh-Gala wieder mit. "Von uns sind Susanne Moritz, Claudia Rausch und Eileen Weber in Weißenfels dabei", informierte WCV-Präsident Volker Schwenke. Das Damen-Trio von der Fuhne gehört zur 15-köpfigen Landesgarde, die bei der Sendung tanzen wird. "In dieser Formation sind die fünf besten Gardevereine des Landes vertreten", sagte Schwenke. Neben den Gröbzigerinnen gehören jeweils drei Tänzerinnen aus Könnern, Roitzsch, Waldersee und Obhausen zur Landesgarde. Auch bei der Landesgala und dem Empfang des Ministerpräsidenten stellen die Damen ihr tänzerisches Können unter Beweis.