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Judonachwuchs aus Köthen Judonachwuchs aus Köthen: "Ich will auch mal in der Bundesliga kämpfen"

Von Janet Leine 30.06.2016, 11:47
Bei Stefan Rudi geht es auf der Matte richtig zur Sache.
Bei Stefan Rudi geht es auf der Matte richtig zur Sache. Bösener

Köthen - Leon Hubert und Stefan Rudi. Zwei Jungs die auf den ersten Blick recht unterschiedlich sind. Leon groß und Blond und Stefan mit dunklem Haar und dünn. Doch beide eint neben ihrer Freundschaft noch eine Sache. Die Liebe zum Judo.

Goldregen in Köthen

Beide trainieren beim PSV 05 Köthen und machen Hoffnung auf eine positive sportliche Zukunft. Leon hat in diesem Jahr schon acht Wettkämpfe bestritten und dreimal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze mit nach Köthen gebracht. Stefan absolvierte stolze 15 Wettkämpfe und kann gleich zwölf Goldmedaillen und dreimal Silber sein Eigen nennen. Jeder konnte sich den Landesmeistertitel 2016 erkämpfen.

Begeisterung seit dem vierten Lebensjahr

Beiden macht das Judo richtig viel Spaß. Dabei ist Stefan Rudi neben dem Kämpfen auch das menschliche Miteinander wichtig. „Mir gefällt es, wie miteinander umgegangen wird. Der Gegner wird nicht sinnlos auf die Matte geschickt“, sagt der Elfjährige, der im August Geburtstag feiert.

Leon Hubert war schon mit vier Jahren im Dojo in der Klepziger Straße anzutreffen. Sein Papa und seine beiden Onkel haben hier ebenfalls den Sport erlernt. Besonders Leons Onkel sind für den heute Zwölfjährigen große Vorbilder, sind sie doch für Leipzig in der Bundesliga aktiv.

Vokabeln pauken für die Judo-Prüfung

Wer einmal beim Training der Judo-Abteilung des PSV 05 Köthen vorbeischaut, den fallen die vielen japanischen Begriffe auf, die für bestimmte Techniken stehen.

Wie selbstverständlich werden die Begriffe gebraucht. Was für den Laien „Fach-Japanisch“ ist, ist für die Judoka Alltag. „Das kommt ganz von alleine“, sagt Leon Hubert. Zudem müssen auch zu den einzelnen Gürtelprüfungen die jeweiligen Fachbegriffe gelernt werden. „Dann lernt man sie fast wie Vokabeln“, ergänzt Stefan Rudi.

Während Leon erst seit Kurzem am U13-Talent-Training teilnimmt, ist Stefan schon fester Bestandteil und trainiert regelmäßig zusammen mit seiner Schwester Kristin. „Das macht Spaß. Man hat immer einen Trainingspartner und danach kann man auch noch über das Training quatschen“, antwortet er auf die Frage, wie es denn sei, immer mit der Schwester zu trainieren.

„Ich will auch mal in der Bundesliga kämpfen“

Beide haben ein großes Talent, jedoch wollen die zwei Köthener den Schritt an die Sportschule nach Leipzig noch nicht wagen. „Da wären wir höchstens am Wochenende zu Hause“, sagt Leon und Stefan nickt zustimmend.

Dennoch haben die Judoka genaue Vorstellungen von der Zukunft. „Ich will auch mal in der Bundesliga kämpfen“, sagt Leon Hubert stolz. Stefan Rudi will einen etwas anderen Weg gehen. „Ich möchte gerne den 1. Dan erwerben. Dann wird man nämlich vom Schüler zum Lehrer“, so der Elfjährige.

Und was sagen die Trainer Thomas Weidenmüller und Hagen Peters? „Bei Leon liegt das im Blut“, sagt Weidenmüller, „die Voraussetzungen hat er, am Ende liegt es aber an jedem selbst.“ Und Stefan? „Das kann ich mir sehr gut vorstellen, dass er den 1. Dan mit 16 oder 17 Jahren schafft“, ist sich Peters sicher.

Ausgleich im Alltag

Neben dem Training achten die Trainer aber auch darauf, dass ihre Schützlinge einen Ausgleich im Alltag haben. „Die Kinder sollen auch Kinder sein. Die Sportschulen stehlen ihnen dann noch die Zeit, das brauchen wir nicht tun“, so Thomas Weidenmüller.

Und ihre Freizeit genießen auch Leon Hubert und Stefan Rudi. Videospiele stehen bei ihnen ganz hoch im Kurs. Aber auch mit Freunden treffen sich beide regelmäßig, gehen gerne in die Köthener Badewelt und mit dem Longboard sind beide gerne unterwegs.

„Wenn ich Geburtstag habe wird mein Longboard ein Jahr alt und ich kann schon ein paar Tricks“, sagt Leon, der auch mit Hund Elli oft draußen ist. Für beide Judo-Talente sind jetzt erst mal die Sommerferien angesagt, eine aufregende Zeit, die neue Abenteuer verspricht.

Ganz ohne Judo wird es aber nicht gehen. Auch weil am 5. August die Olympischen Spiele anfangen, ein großes Thema bei den Judoka des PSV 05 Köthen. (mz)