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Einweihung Einweihung: Neue Tagespflegestation wird eröffnet

Von ute nicklisch 30.04.2013, 17:40

gröbzig/MZ - Die Erleichterung steht Annett Rabe ins Gesicht geschrieben. Endlich ist der Anbau des Pflegeheims Fuhneaue fertig. Als Chefin des Hauses strahlte sie am Samstagvormittag übers ganze Gesicht. Obwohl sich das Projekt als echter Kraftakt erwies, konnte sie nun doch allen geladenen Geschäftspartnern, Mitarbeitern, Helfern, Freunden, Bauleuten, Sponsoren und nicht zuletzt ihrer Familie ein gelungenes Werk präsentieren: Der neue Anbau an das bestehende Pflegeheim in Gröbzig wurde offiziell eingeweiht.

Ungeahnte Hindernisse

Helle Räume - verbunden mit einem Blick ins Grüne - bieten nun Platz für eine neue Tagespflegestation. 14 neue Patientenzimmer, Aufenthaltsräume, neue Büroräume und auch eine hübsche Dachterrasse laden zum Wohlfühlen ein. Die Flure sind zudem mit Bildern verschiedener Länder von Kunstmaler Steffen Rogge wie eine Art Weltreise gestaltet.

Längst nicht alles lief jedoch so wie es laufen sollte. Denn bereits Ende vergangenen Jahres sollte der Bau fertig sein. Hindernisse, wie mehrere Unglücksfälle, unerwartete Probleme mit der Prüfstatik, Wasserschäden und nicht zuletzt der lange Winter, verzögerten die Arbeiten.

Das alles nagte gewaltig am Nervenkostüm der Bauherrin. „Ich weiß genau, mit wem ich nicht mehr zusammenarbeiten werde“, so die 40-Jährige. So ließ sie auch während ihrer Eröffnungsrede diese eher unerfreulichen Punkte nicht ungesagt. „Gewünscht hätte ich mir, auch mal den Architekten zu sehen“, beklagte Rabe. „Ich hätte auch nie gedacht, dass es echten Zickenkrieg unter Männern gibt“, musste sie überrascht und zugleich witzelnd feststellen.

Dennoch gab es viel Platz für Worte des Dankes und des Lobes. „Bedanken möchte ich mich auch bei den Bewohnern, die sogar mehrere Male umziehen mussten und nicht einmal meckerten“. Auch Schwester Sandra Rieger und den Hausmeister Nicole Renneberg hob sie lobend für ihre unermüdliche Unterstützung hervor. Zudem würdigte sie die gute Zusammenarbeit mit dem Bauamt und weiteren Behörden.

Auch die entstandenen Mehrkosten von 300 000 Euro blieben nicht unausgesprochen. „Es soll doch immer alles besonders schön werden“, erklärte die Frohnatur und ließ einen entschuldigenden Blick zu den anwesenden Vertretern der Bank schweifen.

Da das Außengelände noch nicht in dem Zustand ist, wie sich die Bauherrin das vielleicht gewünscht hätte, hatte sie auch dazu einen kecken Spruch auf Lager. „Wahre Schönheit kommt von innen“. So erwies sich die einstige Mutmacherin auch hier wieder als echte Kämpferin.

Neue Ideen

Und kaum hatte sie eines zu Ende gebracht, kam die Powerfrau schon wieder mit einem neuen Projekt um die Ecke. „Das hat allerdings nichts mit Geld zu tun“, warf sie den Bankleuten beschwichtigend entgegen. So möchte sie im neuen Haus einen Club für Menschen gründen, die Zeit mit anderen verbringen möchten. Eine Art Erfahrungsaustausch stellt sie sich vor. „Klub Fuhneaue“ soll der neue Treff heißen. Und so hatte sie am Ende ihrer Rede nur noch eines zu sagen: „Haltet zusammen und bleibt weiterhin ein gutes Team.“

Lob für Unternehmen

Auch Ortsbürgermeister Dirk Honsa hatte ein paar Worte zu sagen. So lobte er Annett Rabe und ihre Familie als ein sehr bodenständiges Unternehmen. Als drittgrößter Arbeitgeber Gröbzigs und größte medizinische Einrichtung brachte er seine Achtung zum Ausdruck. „Nun müssen wir mit den Fußweg- und Straßensanierungen nachziehen“, so das Ortsoberhaupt.

Im Anschluss an die Einweihung wurde bei kulinarischen Leckerbissen geplaudert. Am Nachmittag dann hatten alle Neugierigen die Gelegenheit, das neue Haus beim Tag der offenen Tür zu inspizieren. „Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Leute kommen würden“, sagte die Chefin am Ende des Tages.