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Der Fläming hat eine neue Majestät

Von CLAUS BLUMSTENGEL 22.02.2010, 17:01

KÖTHEN/ZERBST/MZ. - Seit Jahren war das ihr Wunsch gewesen, und nun hatte sich die 39-jährige zweifache Mutter aus Jüterbog tatsächlich gegen ihre Konkurrenten durchgesetzt und war gewählt worden.

Mit den anderen Kandidatinnen Caroline Gehl (20) aus Luckenwalde, Anne-Theres Hahn (32) aus Dahme und Veronika Mika (53) aus Borkheide sowie Bernd Friedrich (52) aus Zerbst, dem ersten männlichen Bewerber in der Geschichte dieses Wettbewerbs, hatte sie 20 schriftliche Fragen beantwortet und eine mündliche Prüfung absolviert. Nicht nur mit ihren Antworten auf Fragen nach der Geschichte des waldreichen Landstrichs, nach Sehenswürdigkeiten, Erlebnis- und Sportangeboten und kulinarischen Spezialitäten wusste die sympathische Verkäuferin zu überzeugen, bei den 20 Juroren kam auch ihre Tracht an.

Die hat sie sich übrigens schon vor zehn Jahren in der Trachtenschneiderei des Vereins "Pro Beschäftigung und Integration" Brandenburg machen lassen, die sämtliche bisher 13 Fläming-Königinnen ausgestattet hat. So musste Trachtenschneiderin Gudrun Weiß nach der Wahl noch nicht einmal für das neue Gewand Maß nehmen. "Sie kennt doch meine Maße noch", betonte die 14. Flämingkönigin, dass sich an ihrer schlanken Figur seither nichts geändert habe. "Sie hat Gardemaß", sagte die Schneiderin anerkennend.

Nach ihrer Krönung am 2. Mai auf dem Fläming-Frühlingsfest in Zerbst wird Ines Gärtner ein Jahr lang für die Reiseregion Fläming werben, auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin ebenso wie auf Messen in Magdeburg und Hannover sowie auf Volksfesten zwischen Loburg und Roßlau, Belzig, Brück und Luckenwalde.

Helmut Behrendt, seit 20 Jahren Bürgermeister der Stadt Zerbst, zeigte sich mit der Wahl der Flämingkönigin äußerst zufrieden und freut sich schon auf die vielen Gäste aus nah und fern. Beim Spargelfest, das die Stadt am 1. und 2. Mai gleichzeitig mit dem Fläming-Frühlingsfest feiert, rechnet er diesmal mit der dreifachen Besucherzahl. "Coswig hat Maßstäbe gesetzt", erinnerte Behrendt an die vorige Gastgeber-Stadt des Flämingfestes. Jedoch ist Behrendt sicher, dass Zerbst den Ansturm bewältigen wird, man habe schließlich mit den jährlich drei großen Veranstaltungen - Heimatfest, Spargelfest und Bollenmarkt - ausreichend Erfahrung.

Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld ist in diesem Jahr für das Bühnenprogramm und das Markttreiben auf dem Fläming-Frühlingsfest verantwortlich. "Obwohl die Altkreise Köthen und Bitterfeld nicht zum Fläming gehören, sollten die hiesigen Kulturgruppen und Vereine mal über den Tellerrand schauen und die Teilnahme am Fläming-Frühlingsfest als Chance sehen, für sich überregional Werbung zu machen", rät der Sachgebietsleiter für Marketing und Tourismus beim Landkreis, Bernhard Hagedorn. Immerhin würden wie in den vergangenen Jahren zum Fest, dessen Schirmherrschaft Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) übernommen hat, rund 10 000 Besucher erwartet. Für seinen Rat hat Hagedorn allen Grund. Von den bis jetzt gemeldeten 56 Vereinen und Kulturgruppen, die beim Fläming-Frühlingsfest mitwirken, kommt nur ein Mitwirkender - der Förderverein "Eike von Repgow" - aus dem Altkreis Köthen, und nur zwei Gruppen aus dem Altkreis Bitterfeld haben sich angemeldet. Zwar sei die Meldefrist für Vereine und Gruppen am 31. Januar beendet gewesen, es träfen aber aus den Landkreisen immer noch weitere Zusagen ein, und man würde sich über Meldungen aus den Regionen Bitterfeld und Köthen durchaus freuen, so Hagdedorn.

Fast alle der 1 267 Vereinsmitglieder und Kulturschaffenden, die bis jetzt für den Umzug und für das Bühnenprogramm gemeldet sind, kommen aus den Landkreisen Jerichower Land, Wittenberg, Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming, aus dem Altkreis Zerbst sowie aus Dessau-Roßlau. Hinzu kommen 125 Händler, Schausteller und Gastronomen. Auch für sie ist die Meldefrist bereits vorbei.