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Bambule und Bier in der Bachstadt

Von Anne Passow 25.05.2008, 16:26

Köthen/MZ. - Gutes Wetter

Dieses Mal hatten die Musikliebhaber wettermäßig mehr Glück, als im vergangenen Jahr. Laue Sommerabendluft lockte, laut der Polizei, gut 4000 Menschen aus der ganzen Region zur 18. Köthener Musikmeile in die Innenstadt. Insgesamt 13 Bands spielten auf der von der Köthen Kultur und Marketing GmbH organisierten Veranstaltung.

"Wir sind jedes Jahr immer wieder gerne dabei", sagen Rüdiger und Gabi aus Radegast. Das Ehepaar findet die Meile sehr gut organisiert, freut sich über die musikalische Durchmischung und trinkt auf dem Holzmarkt ein kühles Bier, um gemütlich auf die Band "No Name" zu warten. "Das Köthener Stadtbild hat sich mit den Jahren sehr zum Positiven verändert. Und dass die Open Air Party kostenlos ist, lockt natürlich zusätzlich Leute an", lobt Rüdiger. "Schade finde ich nur, dass abends oft betrunkene Jugendliche randalieren und pöbeln", kritisiert er. Letztes Jahr habe er das so erlebt.

Kaum Zwischenfälle

Dieses Jahr bleib es in dieser Hinsicht allerdings ziemlich ruhig. "Wir hatten lediglich Probleme mit vier jungen Männern, die im betrunkenen Zustand Verkehrszeichen abgeknickt haben", so Steffen Kühn, Oberkommissar bei der Polizei in Köthen. Ansonsten sei nichts Nennenswertes vorgefallen.

Auch Rainer und Annemarie Pelzl sitzen mit zwei Freunden im Gartenlokal Siechen und schunkeln zu den Klängen der "Schwarz Weiß Combo". "Das ist unsere Musik. Später wollen wir auch noch "The Happymakers" und "Bambule" hören", verrät Annemarie das Musikprogramm für diesen Abend. Sie findet es allerdings schade, dass die Musikmeile mit den neuen Veranstaltern nur noch ein mal im Jahr stattfindet.

Auf dem Parkdeck der Kreissparkasse sitzt Claudia Juschka aus Gnetsch. Sie hört der Köthener Band "Zweiteiler" zu. "Der Keyboarder ist mein Schwager", sagt sie. Und der ist in der kurzen Konzertpause richtig zufrieden mit dem Abend. "Es macht immer wieder Spaß hier zu spielen", sagt Enrico Juschka. "Je später der Abend, desto mehr Stimmung kommt auf", berichtet Sängerin Jana Pätzold aus Erfahrung.

Stimmung gibt es auch im Hof der Diakonie, wo die "Magic Minds" rocken. "Der Sänger ist mein Freund", überschreit die 18-jährige Juliane Pfingst die lauten Klänge. Mit Freundin Silke Littau (23) ist sie extra aus Teuchen gekommen. Ein paar Bänke weiter sitzen Anette und Ronald Belitz aus Köthen. "Die Musikmeile gehört einfach zu Köthen dazu", so Anette, die im Anschluss noch unbedingt die Bernburger Band "Tänzchentee" auf dem Marktplatz hören will.

Sogar aus dem schleswig-holsteinischen Neumünster sind Zuhörer gekommen. Zwar nicht nur wegen der Musikmeile, "wir sind auf Montage hier", verrät Tim Hufenbach, trotzdem genießt er mit Kollegen Manfred Achtermann den Feierabend bei einem guten Glas Bier an den Lippen und einer irischen Band in den Ohren.

Irisches Flair

"Sander van Flint" nämlich brachte mit irischen und keltischen Folkliedern ein wenig Flair der grünen Insel auf den Köthener Bachplatz. "Ich mag irische Musik", sagt auch Edith Schubert, die gemeinsam mit Mann Reinhard und ihren "Lieblingsnachbarn", den Kadens, aus Osternienburg gekommen ist. Trotz irischen Klängen: "Bei dem guten Wetter kommt richtig südliches Flair und Urlaubsstimmung auf", meint Edith. Und Nachbar Christian Kaden schwärmt: "Es ist einfach was ganz anderes, handgemachte Musik live auf der Bühne zu erleben und das Herzblut zu erleben, mit dem die Musiker die Stücke umsetzen."