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Zwei Kommandeure zappeln am Haken

Von DETLEF MAYER 19.07.2010, 17:50

HOLZDORF/MZ. - Irene Kluge, Bürgermeisterin von Schönewalde, zeigte sich bei der Eröffnung des Air-Force-Beach-Festes am Sonnabendnachmittag sehr froh, dass das Unwetter in der vorausgegangenen Nacht (die MZ berichtete) auf dem Areal am Brandiser Badesee keine Schäden verursacht hatte. Seite an Seite mit Jessens Stadtchef Dietmar Brettschneider und Oberst Michael Dederichs, Standortältester der Bundeswehr in Holzdorf, wertete sie die Party als gelebte Zusammenarbeit, auch im Rahmen des Städtebundes Elbe-Elsteraue, dem die drei Seiten als wichtige Kräfte angehören.

Im weiteren Tagesverlauf blieb das Mikrofon bei Sascha Liebmann. Der Hauptmann von der Einsatzführungskompanie 33 gab den Moderator. Aufmerksam machen konnte er neben anderem auf zwei Hubschrauber vom Holzdorfer Fliegerhorst, die auf dem Parkplatz an der B 187 ausgestellt waren: eine Maschine vom Typ Bell UH-1D und eine vom Typ Bo 105.

Ansonsten ging es bei der Veranstaltung über weite Teile sehr sportlich zu. Ein Beach-Volleyballturnier machte den Anfang. Fünf Mannschaften traten an. Sieger wurde das Team "Vor Micha" (ein Mix aus Herzbergern und Holzdorfern). Dahinter reihten sich ein: die Brandiser Vertretung, die "Jeßnigk Bulls", "Hands up" (ebenfalls aus Jeßnigk) und das Team des Einsatzführungsbereichs.

Richtig was zu sehen gab es bei der Hubschrauber-Rettungsübung, für die sich die beiden Holzdorfer Kommandeure, Oberst Michael Dederichs und Oberstleutnant Stefan Linkogel, zur Verfügung stellten. Es wurde angenommen, dass die beiden auf freiem Wasser aus einem Schlauchboot geborgen werden müssen. Der SAR-Hubschrauber (Suchen und Retten) nahte und seine Abluft sorgte gleich mal dafür, dass das Boot der "Schiffbrüchigen" abgetrieben wurde. Doch die sicherheitshalber anwesende DLRG-Gruppe (Deutsche Lebensrettungsgesellschaft) aus Wittenberg eilte zu Hilfe. Und so konnten die beiden Ausgesetzten in mehreren Anflügen per Winde in den Hubschrauber gehievt werden.

Vorm nächsten Höhepunkt, dem traditionellen Schlauchbootrennen, gab es ein bisschen musikalische Unterhaltung: Manuel Meier aus Sellendorf bei Golßen spielte Akkordeon. Begleitet wurde er von Günter Richter aus Linda auf der Gitarre. Anschließend kamen "Die Schlagfertigen" zum Zuge. Es handelt sich dabei um eine Percussion-Truppe von der Musikschule Gebrüder Graun aus Herzberg. Unter Leitung von Robby Fuchs boten die neun Akteure rhythmische Stücke wie "African Dance", "Latin Groov", "Bossanova" und "Mambo olé". Um eine Zugabe, von den trockenen Gästen und den Badenden erklatscht, kamen sie nicht herum.

Immer acht Personen gehörten zu einer Schlauchboot-Besatzung. Drei der schwarzen Ungetüme standen für das Rennen zur Verfügung. Die Bundeswehr hatte sie von einer Pioniereinheit aus Holzminden herbeigeholt. Das Sonnenstudio Jessen als Gewinner in zurückliegenden Jahren ging als Favorit in die Konkurrenz. "Wir müssen gewinnen", hieß die Parole der Herren in den grünen Röcken mit gelben Blüten auf den Köpfen. Und sie machten ihren Vorsatz war.

Die Sonnenstudio-Leute ließen der Feuerwehr Jessen und den "Red Hawks", die mit ihnen in einem Durchgang starteten, keine Chance. Insgesamt traten sieben Mannschaften an. Zwischenzeitlich hatte sich mit den Frauen aus dem Sonnenstudio Jessen mal eine achte Vertretung gemeldet, diese Nennung wurde aber zurückgezogen, kurz bevor es losgehen sollte. Am Ende stand für die Sonnenstudio-Herren eine Zeit von 3:31 Minuten zu Buche, der Brandiser Himmelfahrtsverein brachte es als Zweiter auf 3:50 Minuten und die Feuerwehr Jessen als Dritter war nur sechs Sekunden langsamer. Die rote Laterne als Schlusslicht durfte die "Holzdorfer Krabbelgruppe" schwenken, kein Wunder bei einer Zeit von 6:10 Minuten. Als offizielle Zeitnehmerinnen fungierten die attraktiven Müller-Schwestern Anne und Lisa aus Lugau.

Kostümwahl war der Höhepunkt der karibischen Nacht betitelt. Doch das Ganze lief auf einen Wettbewerb dreier Publikumskandidaten hinaus. Kevin Gräbner für die Feuerwehr Jessen, die siebenjährige Marie Hesse aus Seyda und Chris Hanowski aus Steinsdorf gingen die drei Aufgaben an: Sie mussten mit einer Kübelspritze verschiedene Strandutensilien von einer Bank abräumen, einen Cocktail aus fünf von sieben möglichen Zutaten mixen, den die Mädchen der Jessener Freizeittreff-Showtanzgruppe bewerteten, und einen Limbo unter einer Stange hindurch tanzen. Die meisten Punkte häufte neben allem Spaß Kevin Gräbner auf sein Konto. Aufs zweite Treppchen schaffte es Marie. Sie bekam ein knallrotes Schlauchboot als Preis und war überglücklich.