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Grundschule Seyda Siegerin spielt Trümpfe aus - Cäcilia gewinnt den Leselöwen-Wettbewerb

Die achtjährige Cäcilia gewinnt den Leselöwen-Wettbewerb der Klassenstufe drei. Insgesamt fünf Grundschüler erreichen das Finale. Warum in Seyda die Pause sportlich genutzt wird.

Von Thomas Tominski 01.03.2024, 14:00
Beim Leselöwen-Wettbewerb der Grundschule Seyda setzte sich  Cäcilia (Mitte) vor Irma  und Liam durch. Alle Schüler  gehen in die dritte Klasse.
Beim Leselöwen-Wettbewerb der Grundschule Seyda setzte sich Cäcilia (Mitte) vor Irma und Liam durch. Alle Schüler gehen in die dritte Klasse. (Foto: Thomas Tominski)

Seyda/MZ. - Annekatrin Treffkorn hat den richtigen Riecher. „In der zweiten Runde trennt sich die Spreu vom Weizen“, meint das Jurymitglied beim Leselöwen-Wettbewerb der dritten Klasse. Insgesamt fünf Kinder haben den Sprung in das Finale geschafft. Zunächst lesen alle Teilnehmer eine Geschichte aus ihrem Lieblingsbuch vor, nach einer kurzen Pause geht es mit einem unbekannten Text weiter.

Steffen Fischer, Buchhändler aus Jessen, der mit Sekretärin Bettina Hecht die Jury komplettiert, hat das Kinderbuch „Stadt der Füchse“ mit in die Grundschule Seyda gebracht. Um es gleich vorwegzunehmen: Die Prophezeiung der früheren Lehrerin geht in Erfüllung. Vier der fünf Teilnehmer kämpfen sich wacker durch den Text, Siegerin Cäcilia rollt das Feld sprichwörtlich von hinten auf und zeigt, dass Sätze sprechen auch flüssig geht.

Große Herausforderung

Der Drittplatzierte Liam gönnt seiner Klassenkameradin den Sieg. Nach der ersten Runde, sagt der Neunjährige, habe er sich noch Hoffnungen auf Rang eins gemacht, doch die langen Wörter in dem unbekannten Buch seien schon eine Herausforderung gewesen. Der Fan des FC Bayern München gibt offen zu, dass vor Publikum lesen sehr aufregend sei. „Die Nacht davor habe ich gut geschlafen. Doch kurz vor Beginn des Wettbewerbs ist das Lampenfieber stetig gestiegen“, so Liam, der neben einer Urkunde noch einen Gutschein der Buchhandlung Fischer erhält.

Die Schüler der zweiten und dritten Klasse hören interessiert zu.
Die Schüler der zweiten und dritten Klasse hören interessiert zu.
(Foto: Thomas Tominski)

Irma legt in der ersten Runde eine Galavorstellung hin. Sie stellt ihr Buch „Die Schule der magischen Tiere“ umfangreich vor, gibt Einblicke in die folgende Geschichte, liest flüssig und betont, legt kurze Pausen ein, um den Stoff wirken zu lassen und sucht sogar Blickkontakt mit dem Publikum – bestehend aus Schülern der zweiten und dritten Klasse.

„Das habe ich so mit meiner Oma geübt“, erzählt die spätere Zweitplatzierte nach der Siegehrung, die sich vor Beginn des Finales das Ziel gestellt hat, den Sprung auf das Siegerpodest zu schaffen. „Ich lese auch zu Hause“, meint das achtjährige Mädchen aus Ruhlsdorf, die sich vor allem in der Jessener Bibliothek bedient. „Der unbekannte Text ist mir schwergefallen. Vor allem manche Wörter. Damit habe ich nicht gerechnet. Denn eine schlechte Note im Lesen gab es bisher nicht.“

Sekretärin Bettina Hecht übernahm mit die  Siegerehrung.
Sekretärin Bettina Hecht übernahm mit die Siegerehrung.
(Foto: Thomas Tominski)

Siegerin Cäcilia erklärt, dass sie mit Lesen und Tiere eigentlich zwei Hobbys hat. Sie erzählt von Katzen, Tauben, Hasen und Schafen, Streicheleinheiten sowie diversen Abenteuern. Platz eins, da ist sich das achtjährige Mädchen sicher, hat sie in der zweiten Runde eingefahren. Die Konkurrenz habe dort viele Punkte verschenkt, ihr sei es als Einzige gelungen, gut durch den Text zu kommen. Einen Preis mit ihren Eltern hat Cäcilia zwar noch nicht vereinbart, doch ein gemeinsamer Ausflug steht ganz oben auf dem Wunschzettel.

Schwierige Entscheidung

Klassenlehrerin Silke Gräbitz erzählt, dass exakt vor einer Woche der interne Vorausscheid über die Bühne gegangen ist und es für die Jury nicht einfach gewesen sei, die Finalisten zu ermitteln. Aufgrund von Punktgleichstand habe man sich für fünf anstatt drei Finalisten entschieden. Die Kinder haben drei Minuten Zeit gehabt, ihr Lieblingsbuch vorzustellen beziehungsweise Passagen daraus vorzulesen. Beim Vortragen des unbekannten Textes hat sich die Jury auf zwei verständigt.

Aurelio hatte ebenfalls  den Sprung in das Finale geschafft.
Aurelio hatte ebenfalls den Sprung in das Finale geschafft.
(Foto: Thomas Tominski)

Da 45 Minuten still sitzen für Grundschüler schon eine Mammutaufgabe ist, fordert Silke Gräbitz die Kinder in der Pause zum Mitmachen auf. Unter musikalischer Anleitung wird gehüpft, in die Hände geklatscht, sich im Kreis gedreht. „Die angestaute Energie muss raus“, ruft sie in die Menge und geht mit gutem Beispiel voran. In Richtung Siegertrio sagt sie später: „Das war eine tolle Leistung, die ihr abgeliefert habt.“