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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Warme Töne in kalter Kirche

Von Hans-Dieter Kunze 20.12.2011, 18:57

LÖBEN/MZ. - Der Kammerchor hat einen guten Ruf in der Region und ist bekannt für seine exzellent intonierten A-cappella-Darbietungen. Obwohl er nur einmal im Jahr hier gastiert, immer in der Adventszeit. Denn das Ensemble ist keine feste Formation, man trifft sich sporadisch. Den ersten Auftritt hatten die Sängerinnen und Sänger im Jahr 1999 in der Löbener Kirche. Roman Werner, der aus Schweinitz stammt, war der Initiator, und Jessens Kantor Volkmar Genterczewsky hatte damals Löben als Auftrittsort vermittelt.

Zu jener Zeit nannte sich die jungen Frauen und Männer noch Jugend-Kammerensemble. "Diesem Alter sind wir alle entwachsen, obwohl wir uns keinesfalls alt fühlen", erklärte lachend Roman Werner. Deshalb kam 2009 die Umbenennung in Vokalensemble "Kammertöne". Zwölf Frauen und Männer sind es, die die Liebe und Freude am gemeinsamen Gesang verbindet. Nicht alle können zu den Auftritten kommen - sechs sind es im Durchschnitt pro Jahr - denn viel zu weit sind die Wege. So eroberten in Löben diesmal sieben Vokalisten, die Herzen der Besucher.

Roman Werner arbeitet in Berlin, Elisabeth Rafelt in Leipzig als Übersetzerin für Englisch und Spanisch. Julia Heppe ist Ergotherapeutin und praktiziert in Potsdam. Olivia Päßler stammt aus der Pfalz und ist als Redakteurin in Berlin tätig. Konrad Sell ist Kommunikationstrainer in Leipzig, Holger Lehmann Lehrer in Brandenburg an der Havel und Claudia Trojandt studiert in Jena Medizin. Claudia Trojandt und Roman Werner gehören zu den Gründern des damaligen Jugend-Kammerensembles, das im Kern aus einer Gruppe Absolventen des Musikgymnasiums Wernigerode hervorging.

Zum Repertoire beim Konzert im Löbener Gotteshaus gehörten unter anderem "Stille Nacht" und "Es ist ein Ros’ entsprungen". Aber auch fremdsprachige Weihnachtslieder werden gern interpretiert, sei es in Englisch, Spanisch, Russisch, Polnisch oder Schwedisch.

Nicht nur die Musik verbindet die Akteure. "Alle zusammen sind wir stets gute Freunde, wir treffen uns nicht nur zu den Konzerten", untermauerte das Konrad Sell.

Die Auftritte in Löben seien immer sehr schön, hat hier doch alles angefangen. "Obwohl", meint Roman Werner lachend, "wer uns zuhören möchte, muss sich warm anziehen sowie Decken und Kissen mitbringen." Das ist aber nur gegen die Kälte von außen. Viel wichtiger ist die Wärme von Innen. Für diese sorgten die Sängerinnen und Sänger wahrlich prächtig und von ganzem Herzen kommend.